Neue Ausstellung: Bautzen durch die Augen von Helfried Winzer

Neue Ausstellung: Bautzen durch die Augen von Helfried Winzer

Bautzen, 6. September 2024. Das Museum Bautzen präsentiert ab dem 8. September 2024 die Kabinettausstellung „Helfried Winzer (1924–2010) – Das historische Bautzen. Ein Stadtrundgang 1953“. Die Schau läuft bis zum 2. März 2025 und zeigt künstlerische Ansichten der Stadt Bautzen aus der Sicht des Filmarchitekten und Künstlers Helfried Winzer. Dieser wählte Bautzen, das ihn bereits in seiner Jugend tief beeindruckt hatte, als Thema für seine Diplomarbeit im Jahr 1953. Die Ausstellung gibt einen seltenen Einblick in die Stadtgeschichte und die Sicht eines Künstlers, dessen Werke die Narben des Zweiten Weltkriegs festhalten.

Helfried Winzer - Matthiasturm. Bautzen, 1953. 

Bildquelle: Museum Bautzen

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Erste Begegnung mit Bautzen

Helfried Winzer, 1924 in Freital bei Dresden geboren, machte 1938 im Alter von 14 Jahren eine prägende Entdeckung. Auf einer Radtour mit Freunden erreichte er Bautzen und war tief beeindruckt von der Silhouette der Stadt, die in der Vormittagssonne erstrahlte. Er beschrieb den Anblick als einzigartig: „Wie aus dem Felsen herausgewachsen erschien uns die Stadtmauer, die verschiedenen Türme und Gebäude. [...] Die zum Himmel ragenden Turmspitzen – all dies strahlte eine Kraft aus, die sich vermutlich auf uns übertrug.“ Dieser erste Eindruck sollte Winzer nie mehr loslassen.


Doch zunächst absolvierte er eine Tischlerlehre, wurde 1943 zum Militär eingezogen und geriet 1945 in französische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland begann er 1949 ein Studium an der Kunsthochschule Dresden, das er ab 1951 in Berlin-Weißensee fortsetzte. Dort konzentrierte er sich auf Filmarchitektur.


Bautzen als Thema der Diplomarbeit


Für seine Abschlussarbeit an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee wählte Helfried Winzer das Thema „Das historische Bautzen“. Er kehrte zu der Stadt zurück, die ihn in seiner Jugend so tief beeindruckt hatte, und schuf mit schwarzer Tusche, Kreide und Pastellkohle eine Serie von Zeichnungen, die Bautzen im Jahr 1953 dokumentieren. Diese zeigen nicht nur die bekannten Wahrzeichen und Straßen der Stadt, sondern auch die Spuren des Zweiten Weltkriegs, die noch sichtbar waren. Winzers Zeichnungen bieten einen einzigartigen künstlerischen Rundgang durch das Bautzen der Nachkriegszeit.


Laufbahn als Filmarchitekt


Nach seinem Abschluss 1953 arbeitete Helfried Winzer bis 1989 als Filmarchitekt bei der DEFA in Potsdam-Babelsberg. Dort stattete er zahlreiche Spielfilme und Fernsehproduktionen aus. Winzer verstarb 2010 in Kleinmachnow bei Berlin. Mit der aktuellen Ausstellung im Museum Bautzen wird sein künstlerisches Werk der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht.


Weitere Informationen zur Ausstellung finden sich unter www.museum-bautzen.de.

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  • Quelle: red / PM Stadtverwaltung Bautzen
  • Erstellt am 05.09.2024 - 23:06Uhr | Zuletzt geändert am 06.09.2024 - 07:26Uhr
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