Viele Nutzer im Archivverbund

Viele Nutzer im ArchivverbundBautzen / Budyšín, 24. März 2010. Der Archivverbund in der Schloßstraße zu Bautzen kann sich weiterhin über hohe Nutzerzahlen freuen. Das zeigt ein Blick in die Nutzerzahlen des vergangenen Jahres. Zur persönlichen Benutzung kamen 288 Benutzer in den Archivverbund, im Schnitt arbeitete jeder fast vier Tage im Lesesaal. Damit setzte sich die seit 2002 anhaltende konstant hohe Auslastung des Lesesaales auch 2009 fort. Mit dem Ziel der Freilenkung von Zeiten für die Erschließung von Beständen durch die Mitarbeiter wird seit 1. Februar 2010 eine „Archivarin vom Dienst“ eingesetzt, die Benutzer beider Archive bei der Recherche berät und betreut.

Foto (Update): © Bautzner Anzeiger
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Konstant hohes Interesse

Das Benutzeraufkommen ist auf Grund der umfangreicheren Bestände und des größeren Einzugsgebietes im Staatsfilialarchiv etwas höher als im Stadtarchiv. Die Benutzungszwecke persönlicher Nutzer waren 2009 hauptsächlich heimatkundlicher und wissenschaftlicher Art, stark vertreten waren zudem private und familienkundliche Benutzungen. Außerdem wurden Benutzer mit amtlichen und gewerblichen Anliegen betreut. Benutzer, die nicht vor Ort recherchieren können, richten ihre Anfragen schriftlich an den Archivverbund. Aus diesem Grund wurden 2009 von den Mitarbeitern 280 Anfragen bearbeitet, hier hauptsächlich familienkundlicher, amtlicher und wissenschaftlicher Art.

Die Verdoppelung der familienkundlichen Anfragen gegenüber 2008 hat ihre Ursache im Personenstandsrechtsreformgesetz. Es regelt, dass Unterlagen des Personenstandsrechts von den Standesämtern nur noch in bestimmten Fristen fortgeführt und danach den zuständigen öffentlichen Archiven anzubieten sind. Die Einsichtnahme und Auskunftserteilung in die Ehe-, Geburten- und Sterberegister, die beim Standesamt geschlossen wurden, erfolgt daher seit dem 1. Januar 2009 auf der Grundlage des Sächsischen Archivgesetzes durch das Stadtarchiv. Die Übernahme der Akten soll bis 30. Juni 2010 abgeschlossen sein.

Intensive Nutzung des Archivs

Für die persönlichen Benutzer und zum Zwecke der Bearbeitung der schriftlichen Anfragen wurden insgesamt 6.854 Archivalien ausgehoben und wieder eingelagert. Das ist eine nochmalige Steigerung zu dem bereits 2008 sehr hohen Wert um rund 300 Akteneinheiten. Zurückzuführen ist das insbesondere auf die hohe Quote der Akteneinsicht durch Mitarbeiter der Kreisfinanzverwaltung des Landratsamtes Bautzen, die amtliche Recherchen zu Alteigentümerrechten durchführen. In der Bestandsbearbeitung wurden im Stadtarchiv im vergangenen Jahr zahlreiche Bestände erschlossen. Dazu zählen unter anderem Akten der Stadtverordnetenversammlung/Stadtrat ab 1990, der Stadtverwaltung nach 1990, sowie Karten und Atlanten der Abwasseranlagen von Bautzen. Im Staatsfilialarchiv wurden Bestände der Gutsherrschaft Krobnitz, der Königlichen Landgerichte Löbau und Zittau sowie einiger Gemeinden in der Oberlausitz erschlossen.

Das Stadtarchiv sichtete und bewertete zudem mit Hilfe eines Bautzener Bürgers den Fotobestand des VEB RFT Bautzen. Auch die Organisation zahlreicher Angebote gehörte im vergangenen Jahr zu den Aufgaben des Archivverbundes. Insgesamt wurde zu zwölf Veranstaltungen mit knapp 800 Besuchern eingeladen. Dazu zählten Vortragsabende, Ausstellungseröffnungen sowie Begleitveranstaltungen zu Ausstellungen.

Publikationen

Auch einige Publikationen wurden von den Mitarbeitern des Archivverbundes betreut. Dazu zählen unter anderem die Broschüre „Meilenstein sächsischer Verkehrsgeschichte - 100 Jahre Friedensbrücke Bautzen“ von Hagen Schulz, „Wendezeiten“ von Carmen Schumann und Swen Steinbergs „Ein Leben zwischen Gewerkschaftsarbeit, Flüchtlingshilfe und Widerstand. Biographie und Autobiographie des Bautzener Gewerkschaftsfunktionärs Rolf Maaß (1893 bis 1940)“ sowie die Publikation „Festschrift 100 Jahre Katholisches Kinderhaus“. Zudem wurden verschiedene Schülerprojekte unterstützt.


Kommentar:

Archivare benötigen neben einer soliden Ausbildung vor allem die Fähigkeit, Ordnung zu halten und Akten sachgemäß aufzubewahren. Was nützt ein Archiv, wenn die Archivalien nicht auffindbar sind?

Zwar unterstützen auch hier längst Computer, aber das zugrundeliegende Archivierungssystem bleibt das gleiche. Damit die Unterlagen auch nach vielen vielen Jahren auffindbar bleiben.

Wer ein Faible dafür hat, für den vergeht in einem Archiv die Zeit wie im Fluge,

meint Ihr Thomas Beier

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  • Quelle: red
  • Erstellt am 24.03.2010 - 01:39Uhr | Zuletzt geändert am 09.07.2021 - 12:19Uhr
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