Kamenzer Forstfest jetzt immaterielles Kulturerbe
Kamenz / Kamjenc, 20. März 2021. Die Kulturministerkonferenz hat gestern entschieden, das Kamenzer Forstfest in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufzunehmen. Die sächsische Kulturministerin Barbara Klepsch würdigte das Kamenzer Forstfest als eine ganz besondere und lebendige Tradition in Sachsen. Das Kamenzer Forstfest findet alljährlich in der Bartholomäuswoche – also um den 24. August herum – statt. An den Umzügen beteiligen sich regelmäßig ungefähr 1.500 Mädchen und Jungen aus den Kamenzer Schulen. Sie sind – das verlangt die Tradition – in Weiß gekleidet und tragen Blumengirlanden und Fahnen von der Innenstadt bis in den Forst und trällern dabei traditionelle Heimatlieder.
Eine der vielen großartigen Traditionen in Sachsen gewürdigt
Außerdem schmücken die Kamenzer zum Fest ihre Häuser mit Ranken, Wimpelketten und Blumenkränzen. Bis zu 50.000 Gäste lockt das Kamenzer Forstfest jährlich in die reicjlich 17.000 Einwöhner zählende Stadt. Sachsen hatte im April 2020 das Kamenzer Forstfest für den Eintrag in das deutsche Verzeichnis des immateriellen Kulturerbe nominiert. Damit war der Freistaat einer Empfehlung des Sächsischen Kultursenats gefolgt. Die Bewerbung hatten die Stadt Kamenz und der Förderverein Forstfest e.V. im Jahr 2019 eingereicht. Ausschlaggebend für die Aufnahme in das "Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes" ist, dass es sich bei dem Volksfest um eine eigenständige Kulturform handelt, die identitätsstiftend ist und von Generation zu Generation weitergegeben wird.
"Ich freue mich riesig darüber, dass das Kamenzer Forstfest nun Immaterielles Kulturerbe in Deutschland ist. Ich gratuliere den Kamenzer Bürgerinnen und Bürgern ganz herzlich zur Aufnahme in das Verzeichnis der UNESCO. Das Kamenzer Forstfest ist seit über 300 Jahren eine ganz besondere und lebendige Tradition in Sachsen. Es ist zudem eines der größten Schul- und Heimatfeste im Freistaat. Ich hoffe sehr, dass die Schülerinnen und Schüler im August diesen Jahres wieder mit Blumenschmuck und Fahnen durch die Stadt ziehen und die Kamenzer Bürgerinnen und Bürger ihr Forstfest feiern können", so Ministerin Klepsch.
Beim immateriellen Kulturerbe stehen Kulturformen im Mittelpunkt, die von praktischem Wissen und Können der Menschen getragen werden. Dies können überliefertes Wissen und die damit verbundenen Fertigkeiten sein, welche sich in Kunst- und Handwerkstechniken, mündlichen Überlieferungen oder speziellen Aufführungspraktiken von Tanz, Theater und Musik wiederfinden. Das immaterielle Kulturerbe repräsentiert eine lebendige Alltagskultur, die von Generation zu Generation weitergegeben wird und damit auch ein Gefühl von Zugehörigkeit und Identität vermittelt. Zum immateriellen Kulturerbe in Deutschland gehören unter anderem die Bräuche und Feste der Lausitzer Sorben, die sächsischen Bergparaden und Bergaufzüge sowie die sächsischen Knabenchöre.
Das Bundesweite Verzeichnis zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes wurde seit dem Beitritt der Bundesrepublik Deutschlands zum UNESCO-Übereinkommen 2013 aufgebaut. Eine Übersicht über die insgesamt 20 gestern erfolgten Neueinträge bietet die Webseite der Deutschen UNESCO-Kommission.
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- Quelle: red | Foto: dmncwndrlch / Dominic Wunderlich, Pixabay License (Bild beschnitten)
- Erstellt am 20.03.2021 - 11:31Uhr | Zuletzt geändert am 20.03.2021 - 11:53Uhr
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