Bautzen kann Schuldigitalisierung starten
Bautzen / Budyšín, 13. Juni 2020. "The quick brown fox jumps over the lazy dog", lautet ein unter Funkern – weil es alle Zeichen des englischen Alphabets enthält – verbreitetes Sprichwort. Zutreffend ist es auch für Bautzen: Die Spreestadt gehört zu den Kommunen, die ratzfatz eine Förderung aus den Mitteln des Digitalpaktes beantragt hatten. Zu diesem Zweck haben die Bautzener Schulen eigene Medienbildungskonzepte erstellt. Nun hat die Stadt von der Sächsischen Aufbaubank – Förderbank (SAB) den Zuwendungsbescheid, der eine Art Zahlungsgarantie darstellt, über 2.012.456,61 Euro für die Umsetzung des "Digitalpaktes Schulen" erhalten.
Elektronische Tafeln und schnelles Internet halten Einzug in den Bautzener Schulalltag
Mit dem Geld soll bis Ende 2024 die digitale Infrastruktur in den zehn städtischen Grund- und Oberschulen, in den Gymnasien sowie im Förderzentrum ausgebaut werden. Da die Fördermittel nicht reichen, um die geplanten Maßnahmen vollständig zu finanzieren, stellt die Stadt Bautzen über ihren Haushalt bis 2024 zusätzliche rund 2,8 Mio. Euro bereit. Insgesamt stehen damit für die Bautzener Schulen in städtischer Trägerschaft zur Umsetzung des Digitalpaktes ungefähr 4,8 Millionen Euro zur Verfügung.
Grundlage ist eine flächendeckende Anbindung an das schnelle Internet per Glasfaser. Deshalb werden in den Schulen zuerst die Netzwerke ausgebaut. Dazu müssen jeweils im gesamten Schulhaus sowie in allen Funktions- und Unterrichtsräumen Leitungen und Anschlussdosen verlegt werden. Im nächsten Schritt werden alle Unterrichtsräume mit für den schulbetrieb optimierten, digitalen Tafeln ausgestattet. Diese können wie die herkömmlichen Kreidetafeln beschrieben werden. Zusätzlich können jedoch Medieninhalte aus dem Internet oder Lernsoftware eingebunden werden. Die modernen Unterrichtshilfen bringen einen weiteren Vorteil: Tafelbilder lassen sich als PDF-Datei speichern und ausdrucken oder in der nächsten Unterrichtsstunde erneut aufrufen, so dass weiter daran gearbeitet werden kann.
Über ein weiteres Förderprogramm sollen noch in diesem Jahr Tablets als Klassensätze für die Schulen beschafft werden, die über eine WLAN-Verbindung eine Interaktion mit den digitalen Tafeln ermöglichen. Dadurch eröffnen sich weitere Möglichkeiten für den Unterricht. Mit einer entsprechenden Software können die Arbeitsergebnisse eines Schülers vom Tablet direkt an die digitale Tafel geschickt oder zentral vom Lehrer ausgewertet werden.
Eine Bautzener Schule, die während des coronabedingten Notbetriebes bereits auf die digitale Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern gesetzt hat, ist die Max-Militzer-Grundschule. Über LernSax, die Schulcloud des Freistaates Sachsen, wurden die Schüler bei der Erledigung ihrer Lernaufgaben zu Hause aktiv durch die Lehrer unterstützt. Die Max-Militzer-Grundschule gehört nun auch zu den ersten Schulen, die im Rahmen des Digitalpaktes mit digitaler Technik und Infrastruktur ausgestattet werden sollen. Aber auch das Förderzentrum am Schützenplatz, das eng mit der Max-Militzer-Grundschule kooperiert, soll noch in diesem Jahr digital ertüchtigt werden. Für beide Schulen ist die Vorplanung soweit abgeschlossen, dass nach Vergabe der Bauleistungen in den Sommerferien mit der Maßnahme begonnen werden kann. Um den Schulbetrieb nicht wesentlich zu beeinträchtigen, sollen die baulichen Veränderungen in den Unterrichtsräumen mit Beginn des neuen Schuljahres abgeschlossen sein. Weiterführende Arbeiten an den Netzwerken und Servern werden bis zum Jahresende andauern.
Im nächsten Jahr sollen die beiden städtischen Gymnasien, das Philipp-Melanchthon-Gymnasium und das Schiller-Gymnasium, digital ertüchtigt werden. Wegen der Größe der Einrichtungen und besonderer Anforderungen an den Denkmalschutz stellt die Umsetzung des Digitalpaktes in den Gymnasien eine besondere Herausforderung dar. Die Planung der Baumaßnahmen soll deshalb bereits im Herbst dieses Jahres in Auftrag gegeben werden, so dass 2021 ohne Zeitverzug mit den Arbeiten begonnen werden kann, sobald der Haushalt steht.
Die weiteren Grund- und Oberschulen in Trägerschaft der Stadt Bautzen werden in den Jahren 2022 bis 2024 fit für den digitalen Unterricht gemacht. Die Dr.-Salvador-Allende-Oberschule wird in den nächsten Jahren im Rahmen der Sanierung ausgestattet. Einzelne Maßnahmen, wie die Installation von digitalen Tafeln oder die Beschaffung mobiler Endgeräte, werden in den Schulen aber schon früher durchgeführt, etwa wenn ein Ersatz notwendig wird.
Mehr:
Nutzen Schüler das Internet, sind aus Sicht der Schule Sicherheitsapekte zu bedenken. Ein Artikel von Tina Beier vom 28. Juli 2021 klärt über die Rolle der Proxy Server auf.
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- Quelle: red | Foto: © Görlitzer Anzeiger
- Erstellt am 13.06.2020 - 07:15Uhr | Zuletzt geändert am 28.07.2021 - 09:33Uhr
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