Zurück im Bautzener Stadtratssaal

Zurück im Bautzener StadtratssaalBautzen / Budyšin, 21. August 2019. Kulturzuschlag für die Bautzener Bürgermeister: Wenn heute die im Mai gewählten Bautzener Stadträte zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammenkommen, bietet sich den Bürgermeistern ein völlig neuer Anblick. Von ihrem Podest aus werden sie nicht nur in gewohnte und neue Gesichter schauen, sondern können auch ein Gemälde sehen, das in engem Zusammenhang mit ihrem Job steht.
Abbildung: Das Gemälde im Stadtratssaal zeigt Bautzen vor dem Stadtbrand 1620

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Realität und Fiktion

Die sitzungsfreie Zeit wurde genutzt, um an der Rückseite des Stadtratssaals die Reproduktion eines 3,90 mal 1,44 Meter großen Ölgemäldes aufzuhängen. Es zeigt Bautzen vor dem Stadtbrand von 1620. Das Original hatte Matthäus Crocinus im Jahr 1638 gemalt – ein böhmischer Exulant, der Ende des 16. Jahrhunderts nach Bautzen gekommen war. Das Bild war, genau wie eine Reihe von Portraits Bautzener Bürgermeister, die heute im Museum bewahrt werden, eine Auftragswerk des Stadtrates.

Das großes Bautzen-Gemälde schmückte bis zum Jahr 2004 den Stadtratssaal. In den Jahren 2011/2012 wurde es restauriert und ist seitdem im Museum Bautzen zu sehen, wo es vor den Ausdünstungen der Stadträte und Stadträtinnen sowie besser vor anderen schädlichen Umwelteinflüssen geschützt ist. So waren im Stadtratssaal 15 Jahre lang nur noch die Umrisse des einstigen Wandschmucks zu erkennen. Die jetzt aufgehängte Kopie hat der Pro Museo – Förderverein des Museums Bautzen e.V. gespendet.

Das detailreiche Bild ist ein bedeutsamer Zeuge der Bautzener Stadtgeschichte und zeigt die Stadtanlage noch ganz ohne die Eingemeindung und Verstädterung von Dörfern. So gilt es als eine der wenigen Quellen, die die Ortenburg in ihrer einstigen Gestalt zeigt. Sechs schmale Türme lassen sich bei genauen Betrachten erkennen. Einst gliederten sie die Fassade des Hauptgebäudes. Interessant ist auch die künstlerische Freiheit, welcher sich der Künstler auf Wunsch des Stadtrates bedient hat: So zeigt das Gemälde das intakte Franziskanerkloster – obwohl dieses schon lange abgebrannt war, bevor Matthäus Crocinus zum Pinsel griff.

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  • Quelle: red | Foto: Laura Ziegler, Bildquelle: Stadtverwaltung Bautzen
  • Erstellt am 21.08.2019 - 10:48Uhr | Zuletzt geändert am 10.12.2020 - 10:40Uhr
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