Klangreise durch die Lausitzer Musiklandschaft

Bautzen / Budyšin, 6. Juli 2018. Vom 20. Juli bis zum 5. August 2018 bringt der Lausitzer Musiksommer anspruchsvolle Konzerte an besondere Orte. Der Auftritt des Dresdener Kammerchores mit der Sinfoniette Dresden und das Orgelspiel an zwei Orgeln im Dom St. Petri zu Bautzen zählen wie auch zwei Premieren zu den Höhepunkten.

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Das Motto sind Landschaften / Krajiny

Unter dem Motto "Landschaften" bietet der Lausitzer Musiksommer an drei Wochenenden anspruchsvolle Konzerte, bei denen mit der Auswahl der Künstler, Werke und Spielstätten stets ein Bezug zur Region gegeben ist.

Zum Auftakt am 20. Juli 2018 kommt der renommierte Dresdner Kammerchor nach Bautzen, um demeinsam mit der Sinfonietta Dresden unter Leitung von Hans-Christoph Rademann in St. Petri das Festival zu eröffnen. Unter dem Titel "Hoffnung ewig. Ewig!" werden Werke von Heinrich Schütz, Bertók, Schönberg, Kancheli und Pärt erklingen.

Auf der Auftaktveranstaltung wird auch das Jubiläum "1000 Jahre Friede von Bautzen"*) aufgegriffen. Die historischen Ereignisse bildeten auch ie Grundlage für die aktuelle Auftragskomposition: Am 28. Juli wird das "Friedensgebet" von Felix Bräuer uraufgeführt. Der aus Bautzen stammende Komponist hat eigens für den Musiksommer ein Stück für die beiden Orgeln im Dom St. Petri Bautzen geschaffen. Gelegenheiten, zwei der imposanten Instrumente gleichzeitig zu hören, sind höchst selten. In der Oberlausitz ist das nur im Dom St. Petri möglich.

Im weiteren Verlauf des Lausitzer Musiksommers verweisen Konzerte und Führungen in den beiden Zisterzienserinnenabteien St. Marienthal und St. Marienstern auf die einzigartige Glaubenslandschaft in der Oberlausitz:

  • Das Ensemble Per-Sonat präsentiert in der Klosterkirche St. Marienthal am 23. Juli geistliche Musik des 12. bis 21. Jahrhunderts.
  • In der Klosterkirche St. Marienstern tritt am 4. August ein besonderer Chor auf, denn extra für den Lausitzer Musiksommer haben sich etwa 50 Sängerinnen und Sänger zusammengefunden. Seit April haben sie als Projektchor ein Programm einstudiert, das sie gemeinsam mit dem Sorbischen Kammerorchester einmalig auf die Bühne bringen.

Das Thema "Landschaften" soll am 28. Juli 2018 besonders präsent sein. Eine überaus lebendige Naturlandschaft stellt das Museum der Westlausitz im Weißiger Teichgebiet und Kamenz vor – das Ensemble NeoBarock spielt dazu die passende Musik.

Die Natur spielt auch am 3. August in Görlitz die wesentliche Rolle. Das Minguet Quartett mit dem Pianisten Matthias Kirschnereit gestaltet in der Frauenkirche unter dem Motto "Am Fluss der Zeit" eine musikalische Reise entlang der Lausitzer Neiße. Zu hören sein werden das II. Römische Quartett des Muskauer Dichterkomponisten Leopold Schefer, Werke von Olivier Messiaen, Philipp Scharwenka und Antonín Dvořák.

Mehr:
Programm des Lausitzer Musiksommers 2018

*) Der "Friede von Bautzen" wurde durch ein Treffen des römisch-deutschen Kaisers Heinrich II. und des polnischen Herzogs Bolesław I. eingeleitet und beendete jahrzehntelange Kämpfe um die heutige Oberlausitz. Kurz gesagt hatten die Deutschen die Slawen besiegt und tributpflichtig gemacht. Doch auch in Böhmen und in Polen gab es Begehrlichkeiten, die militärisch durchgesetzt werden sollten. Bolesław I. besetzte die Burg Bautzen, von wo ihn Heinrich II. wieder vertrieb. Allerdings hielt Bolesław nicht still... Der Steinhaus e.V. aus Bautzen hat die spannende Geschichte des Friedens von Bautzen, vergleichbar in seiner historischen Dimension mit dem Westfälischen Frieden, der 1648 den DreißigjährigenKrieg beendete, aufgeschrieben.

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  • Quelle: red | Foto Chor: david Pinzer, Foto Gebäude: © Bautzner Anzeiger
  • Erstellt am 06.07.2018 - 08:17Uhr | Zuletzt geändert am 06.07.2018 - 09:03Uhr
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