Erster Weltkrieg Thema im Museum Bautzen

Bautzen / Budyšin, 22. Januar 2017. Am kommenden Sonnabend wird im Museum Bautzen eine neue Kabinettausstellung eröffnet. "Gustav Wolf – Mit kritischem Blick – Zeichnungen und Gedanken zum Ersten Weltkrieg" zeigt in Zusammenarbeit mit den Mühlhäuser Museen (Thüringen) 29 im Ersten Weltkrieg entstandene Zeichnungen, ergänzt um Gedichte und Kriegsberichte.
Abbildung: Gustav Wolf (2.v.l.) mit Soldaten des 4. Infanterie-Regiments Nr. 103 im Schützengraben (Ausschnitt). Frankreich, 1915. © Winfried Wolf, Bautzen.

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Lehrer, Heimatfreund, Soldat

Gezeigt werden die Ödnis und der Schrecken des Kriegsalltags, zerstörte Ortschaften in Frankreich und Flandern sowie einige von Wolfs Kameraden aus dem Bautzener Infanterie-Regiment 103. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine kleine Auswahl von Arbeiten anderer Künstler zum Ersten Weltkrieg. Im zweiten Teil der Ausstellung wird deutlich, wie die Thematik des Krieges später immer wieder in Wolf literarisches Schaffen Eingang fand. Außerdem erfolgt hier eine Würdigung seines Schaffens als Oberlausitzer Heimatschriftsteller und Mundartdichter.

Kriegsgeneration

Der Bautzener Lehrer, Heimatschriftsteller und Mundartdichter Gustav Wolf wurde 1896 in Weifa in der Oberlausitz geboren. In Bautzen absolvierte er auf dem Oberlausitzer Landständischen Lehrerseminar eine Ausbildung zum Dorfschullehrer. Bereits zu dieser Zeit charakterisierten ihn eine große Liebe zu seiner Heimat, die später in seinen Zeichnungen hervortreten und seine Dichtungen nachhaltig präge sollte. Die Kabinettausstellung „Gustav Wolf – Mit kritischem Blick – Zeichnungen und Gedanken zum Ersten Weltkrieg“ wirft einen Blick auf die Person Gustav Wolf und insbesondere seine Reflexionen über den Ersten Weltkrieg.

Im Jahre 1914 trat Gustav Wolf als Kriegsfreiwilliger in das Deutsche Heer ein. Voller Ideale und mit der angesichts des deutsch-französischen Krieges von 1870/71 seinerzeit weit verbreiteten Begeisterung zog er in den Ersten Weltkrieg. Als Soldat des Bautzener 4. Königlich-Sächsischen Infanterie-Regiments Nr. 103 war er in Nordfrankreich im Einsatz. Die Illusion der heldenhaften und siegreichen Kriegsführung verlor Wolf schnell im Grauen und Schrecken der Kriegsrealität. Mehrfach wurde er verwundet. Bereits während des Krieges begann er mit der zeichnerischen Aufarbeitung seiner Eindrücke und Erlebnisse. In seinem Nachlass sind zwei Skizzenbücher überliefert, in denen sich 47 Zeichnungen befinden. Ende 1918 kehrte er als Offizier in seine Heimat zurück.

Nach dem Krieg studierte Gustav Wolf ab 1920 Germanistik, Philosophie, Pädagogik und neue Sprachen (Englisch und Französisch) an der Universität in Leipzig, wo er 1925 zum Dr. phil. promovierte. Von 1928 bis 1939 wirkte er als Lehrer für Deutsch, Englisch, Französisch und Geschichte an der Landständischen Oberschule in Bautzen. Seine berufliche Karriere im Schulwesen brach ab, als er nach 1933 als einer der wenigen Lehrer den Eintritt in die NSDAP verweigerte. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er in die deutsche Wehrmacht eingezogen und leistete den Kriegsdienst als Hauptmann bei einem Luftwaffenbataillon in Nordfrankreich. Gustav Wolf starb 1942 im Reservelazarett Süchteln.

Der Heimat verbunden

Seit seiner Leipziger Studienzeit befasste sich Gustav Wolf mit Lyrik und Mundart. In den 1930er Jahren machte er sich als Heimatschriftsteller und Mundartdichter über seine Bautzener und Oberlausitzer Heimat hinaus einen Namen. Er verfasste Gedichte im Weifaer Dialekt, von denen eine Auswahl 1937 in dem Buch "Weefner Woare" erschien. Seiner Mutter widmete Wolf 1938 die Sammlung "Mutter auf allen Wegen".

Ausstellungseröffnung!
Sonnabend, 28. Januar 2017, 15 Uhr,
Museum Bautzen, Kornmarkt 1, 02625 Bautzen
Die Ausstellung wird anschließend bis zum 23. April 2017 gezeigt.

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  • Quelle: red | Bildquelle: Museum Bautzen
  • Erstellt am 22.01.2017 - 07:22Uhr | Zuletzt geändert am 22.01.2017 - 07:57Uhr
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