Bautzen feiert 100 Jahre Friedensbrücke
Bautzen / Budyšín, 27. Oktober 2009. Festakt, Buchpräsentation und Brückenfeier - mit einem feierlichen Programm erinnert die Stadt Bautzen am Sonntag, dem 1. November 2009, an die Weihe der Friedensbrücke vor einhundert Jahren. Das imposante Bauwerk mit seinen vier Bögen wurde am 1. November 1909 im Beisein des sächsischen Königs, Friedrich August III. von Sachsen, geweiht. Aus Verbundenheit zum sächsischen Königshaus erhielt die neue „Spreetalüberbrückung“ damals den Namen „Kronprinzenbrücke“.
Sonderausstellung und Feierlichkeiten
Das Museum Bautzen und der Archivverbund Bautzen widmen dem 100. Geburtstag der Brücke die Sonderausstellung „Meilenstein sächsischer Verkehrsgeschichte - 100 Jahre Friedensbrücke Bautzen“.
Anhand von Dokumenten, Plänen und Bildern aus öffentlichen Sammlungen und Privatbesitz werden die Voraussetzungen und Bedingungen, die zu seiner Errichtung führten, erläutert. Außerdem dokumentieren sie das Geschehen des Baus, des Wiederaufbaus und der Rekonstruktion sowie die Nutzung der Brücke. Deutlich wird, dass das Bauwerk bis heute ein beliebtes Bildmotiv für Fotografen und Künstler ist.
Die Ausstellung ist noch bis zum 8. November 2009 im Museum Bautzen zu sehen.
Mehr: http://www.museum-bautzen.de
Die Brückenfeier
Welcher Ort könnte besser für eine Feier des 100. Jubiläums geeignet sein als die Friedensbrücke selbst. Am Sonntag, dem 1. November 2009, von 12.30 bis 13.15 Uhr sind die Bautzenerinnen und Bautzener sowie ihre Gäste auf das Bauwerk eingeladen. Auf der für diese Zeit voll gesperrten Brücke werden Schauspieler des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters die Begehung der Brücke nachstellen, fast so wie sie vor einhundert Jahren zur Brücken-Weihe stattgefunden hat. Begleitet von weiß gekleideten Mädchen dürfen auf diese Art und Weise der Sächsische König mit seinen zwei Söhnen, der damalige Oberbürgermeister und Vertreter der einst amtierenden sächsischen Regierung aus Richtung Dresden zur Brückenmitte spazieren. Der Königlich Sächsische Finanzminister von Rüger und Oberbürgermeister Kaeubler werden auszugsweise jene Ansprachen vortragen, die ihre realen Vorbilder vor einhundert Jahren gehalten haben. Nach einem Brückengedicht, vorgetragen von der zehnjährigen Elisa Nicholson, wird der „historische“ Architekt einige technische Details der Brücke erläutern. Im Anschluss wird das Bauwerk gesegnet. Außerdem wird eine Gedenktafel - gestiftet von der Sparkassen-Stiftung für den Landkreis Bautzen - in der Mitte der Brücke enthüllt.
Brückenrätsel-Gewinner
Zuvor können die glücklichen Gewinner des Brückenrätsels ihre Preise in Empfang nehmen. Der Sieger erhält ein Fahrrad im Airbrush-Design von Airbrush-Künstler Ronny Schenk aus Großdubrau. Das Fahrrad stiftet der ungekrönte König der Lausitzer Volksmusik, Adolf Kiertscher. Als weitere Preise werden ein Dinnergutschein für die Bautzener Senfstube sowie attraktive Buchpreise (Festschrift„Von Budissin nach Bautzen“ von 2002, Publikation „Meilenstein sächsischer Verkehrsgeschichte – 100 Jahre Friedensbrücke Bautzen“) überreicht. Bis zum 24. Oktober 2009 hatten mehr als 300 ihre ausgefüllten Rätselscheine zur Friedensbrücke abgegeben. 164 davon enthielten die richtigen Kreuze. Die Gewinner wurden bereits vor der Feier von dem Bautzener Peter Schnabel aus allen richtigen Einsendungen gezogen. Seine Vorfahren erbauten einst das Haus unmittelbar am Brückenausgang. Herr Schnabel hatte auch auf das hundertjährige Jubiläum der Brücke hingewiesen. Zur Brückenfeier wird vom Lusatia-Verlag zudem ein historischer Brückenzollzettel verteilt, der an den Brückenzoll erinnert, der von 1909 bis 1924 erhoben wurde.
Im Anschluss an die Brückenfeier wird das Bauwerk bis 17.00 Uhr an der Westseite für eine Besichtigung geöffnet. Wegen der großen Resonanz der Öffnung zum „Tag des offenen Denkmals“ im September wurde beschlossen, erneut die Gelegenheit für einen Blick in das Innere der Brücke zu geben.
Das Buch zur Brücke
In seinem Buch „Meilenstein sächsischer Verkehrsgeschichte – 100 Jahre Friedensbrücke Bautzen“, erschienen im Lusatia Verlag, geht Diplom-Museologe Hagen Schulz zurück an die Anfänge der bedeutenden Brücke. Auf 112 Seiten und mit 70 Aufnahmen beschreiben er und Ko-Autor Lutz Günther vom Straßenbauamt Bautzen die Geschichte des Bauwerkes von den schwierigen Verkehrsverhältnissen vor seinem Bau über die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und den Wiederaufbau als „Friedensbrücke“ bis hin zur Sanierung in den 90er Jahren. Die Publikation zeigt, dass der Viadukt ein bedeutendes Kapitel der lokalen und regionalen Bau- und Verkehrsgeschichte widerspiegelt. Die Brücke ist zudem ein gutes Beispiel für die gute Zusammenarbeit des Sächsischen Staates mit der Stadt Bautzen. Das Buch wird am Sonntag, dem 1. November 2009, auf einem Festakt zum Brücken-Jubiläum offiziell vorgestellt. Es kann am Festtag auf der Friedensbrücke und im Museum Bautzen sowie ab 2. November 2009 im Buchhandel und im Archivverbund Bautzen erworben werden.
Honoratioren angesagt
Zum Festakt am Sonntag haben zudem Nachfahren der einst an der Weihe beteiligten Personen ihr Kommen zugesagt. Als Ehrengäste werden die Brüder Wolf-Dieter und Klaus-Jürgen Kaeubler, Enkel des seinerzeit amtierenden Oberbürgermeisters Konrad Johannes Kaeubler, und Margarete Hamer - Prinzessin zur Lippe-Weißenfeld, Enkeltochter des damaligen Landesältesten, Clemens zur Lippe-Weißenfeld, den Feierlichkeiten beiwohnen. Der Sächsische Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Sven Morlok, wird als „Nachfahre im Amt“ von Dr. Conrad Wilhelm von Rüger, dem Königliche Staats- und Finanzminister, an der Feier teilnehmen.
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- Quelle: /red
- Erstellt am 27.10.2009 - 13:56Uhr | Zuletzt geändert am 26.08.2022 - 19:13Uhr
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