CDU: Schiller-Kita in der Paulistraße soll bleiben

Bautzen / Budyšín, 8. Oktober 2014. Die CDU-Fraktion im Bautzener Stadtrat dieht in einem bedarfs- und nachfrageorientierten Angebot in der Kinderbetreuung einen wesentlichen Standortvorteil für Bautzen. Wenn die Frage des Zuzugs in die Stadt steht, kann das für junge Familien das berühmte Zünglein an der Waage sein. In Bezug auf die Schiller-Kita in der Paulistraße positionierte sich die CDU-Fraktion vor diesem Hintergrund eindeutig. "Den Vorschlag der FDP-Stadtratsfraktion, die Einrichtung zu schließen, lehnen wir ab", so der Fraktionsvorsitzende Matthias Knaak.

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Zukünftige Entwicklung einkalkulieren und flexibel bleiben

Die Schiller-Kita befindet sich im "Villenviertel", wo viele junge Familien leben. Denen könne man eine Schließung nicht vermitteln, so Knaak. Sie sei auch inhaltlich nicht sinnvoll.

Handlungsbedarf vor dem Hintegrund zu erwartender Entwicklungen


Aktuell sind alle Plätze in den Bautzener Kindertagesstätten und Kinderkrippen belegt - aus CDU-Sicht Anlass, dringend zu handeln. Daher steht die Forderung der CDU-Stadtratsfraktion an die Verwaltung, schnellstens alle aktuelle Zahlen und Prognosen auf den Tisch zu legen.

Die Zahl der zukünftig notwendigen Kinderbetreuungsplätze ist durchaus gut abschätzbar, wenn auch viele Einflussfaktoren wirken, weiß auch der Fraktionsvorsitzende: "In die Prognosen müssen Zuzüge, die vermehrte Inanspruchnahme bei Krippenplätzen, Pendlerbedarfe, als auch Kita-Plätze für Asylsuchende eingerechnet werden." Auch müsse die reale Fruchtbarkeitsziffer, die Auskunft gibt über Anzahl und Verteilung der Geburten auf das jeweilige Alter der Frauen, in die Planungen einbezogen werden.

Aus solchen Überlegungen kann abgeleitet werden, in welchen Stadtteilen und Wohngebieten künftig mehr Kitaplätze gebraucht werden und wo eventuell weniger. Darauf soll bei weiteren Planungen verstärkt geachtet werden.

Flexibilität bei der Raumnutzung


Um auf zukünftige Trends bei den Geburtenzahlen besser reagiern zu können soll bei den Planungen darauf geachtet werden, dass die Räumlichkeiten je nach Bedarf für Krippengruppen oder Kindergartengruppen genutzt werden können. Das ist vorzugsweise in Kombieinrichtungen möglich, die, so Knaak weiter, den Kindern beim Übergang von der Krippe zur Kita außerdem mehr Kontinuität bieten.

Varianten vergleichen

Freie Träger sollten beim quantitativen und qualitativen Ausbau der Kinderbetreuung Vorrang haben, .auch sollten Unternehmen selbst mehr tun und gegebenenfalls über gemeinsame Betriebskitas nachdenken..

Die CDU-Stadtratsfraktion würde begrüßen, wenn bei den anstehenden Diskussionen und der Entscheidung des Stadtrates zwischen möglichen Varianten eine Abwägung stattfinden würde. Neben dem zu sichernden Service für junge Familien müssten auch Kostengesichtspunkte betrachtet werden, so zum Beispiel der Vergleich von Sanierung und Neubau. "Auch ist die Möglichkeit der Erweiterung von Plätzen in Kindertagespflege mit in den Blick zu nehmen", so Knaak in einer Mitteilung.

Ziel der CDU-Stadtratsfraktion ist es, dass jede Familie im Bedarfsfall ohne übermäßig lange Wartezeit einen Betreuungsplatz findet.

Kommentar:

Mit Ihren Überlegungen ist die CDU-Stadtratsfraktion auf dem richtigen Trip: Sie verbindet den weichen Standortfaktor Kinderbetreuung an harte Kostenfaktoren, ohne die Kosten als alleinigen ausschlaggebenden Faktor zu sehen.

Was in Bezug auf die Planung der Kinderbetreuungsplätze in Bautzen ansteht, ist ein Musterbeispiel für die sogenannte Kybernetische Kalkulation. Dabei werden weiche und harte Faktoren ebenso berücksichtigt wie zukünftige Entwicklungen und der Einfluss der aktuellen Entscheidungen darauf.

Mit ihrer Vorgehensweise ermöglicht die Kybernetische Kalkulation Ergebnisse, die bei einer reinen Investitions- und Folgekostenbetrachtung nicht möglich wären.

Wird ein kinderfreundliches Umfeld geschaffen, lösen sich durch Zuzug und mehr Geburten viele andere kommunale Probleme mit, so die Auslastung von Schulen und Wohnraum bis zur Verfügbarkeit von Arbeitskräften und einer ausgewogenen Bevölkerungspyramide. Das dauert durchaus zwei, drei Jahrzehnte - aber wer jetzt nicht anfängt, kommt nie hin.

Das ist eine Frage wahrgenommener Nachhaltigkeitsverantwortung,

meint Ihr Thomas Beier


Thomas Beier ist Freiberuflicher Unternehmensberater und beschäftigt sich in der Saxon Consulting Group mit Entwicklungsprozessen.

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  • Quelle: red
  • Erstellt am 08.10.2014 - 09:25Uhr | Zuletzt geändert am 08.10.2014 - 11:12Uhr
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