Meck und Muh
Dresden | Wittichenau / Kulow, 10. August 2009. Unternehmen der sächsischen Milchwirtschaft präsentieren sich gemeinsam mit Direktvermarktern vom 14. bis zum 16. August auf dem 3. Dresdner Käsemarkt. "Das Dresdner Stadtfest ist eine gute Gelegenheit, viele Besucher von der Leistungsfähigkeit und der Qualität zu überzeugen, die unsere einheimischen Unternehmen zu bieten haben", freute sich Landwirtschaftsminister Frank Kupfer. Gerade in der aktuell schwierigen Situation auf dem Milchmarkt sei es für die Milchwirtschaft enorm wichtig, ihre Produkte zu vermarkten.
Käse aus Sachsen - Unternehmen präsentieren sich auf Dresdner Stadtfest
Allen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zum Trotz hat die sächsische Milchwirtschaft das wichtige Exportgeschäft in den Produktgruppen Käse und Butter weiter ausgebaut. Der Umsatz der sächsischen Molkereibetriebe hat sich 2008 gegenüber 1995 mehr als versechsfacht, er liegt jetzt bei 3,1 Milliarden Euro. Die Anzahl der Beschäftigten hat sich im selben Zeitraum auf heute 1.880 mehr als verdoppelt.
Die Ausfuhr von sächsischen Milcherzeugnissen in andere Länder ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Sie liegt wertmäßig mehr als doppelt so hoch wie die Einfuhr von Milcherzeugnissen.
Einen großen Anteil an diesen Erfolgen haben die sächsischen Landwirte. Seit Oktober 1989 hat sich die Zahl der Milchkühe von 475 000 auf 191 448 verringert. Gleichzeitig stieg die Milchleistung auf jetzt 8 814 kg je Kuh und Jahr an. Das ist der absolute Spitzenwert im Bundesvergleich. Neben der Spitze bei der Menge konnten Sachsens Milcherzeuger auch bei der Milchqualität deutschlandweit bei den vorderen Plätzen punkten. Die gewonnene Rohmilch lag zu 99,96 Prozent in Klasse 1, davon 92,90 Prozent in der "S"-Klasse.
Kommentar
"Verkaufspreise von 49 Cent für den Liter Milch und 65 Cent für ein Stück Butter sind eine Demütigung für alle Milchbauern. Davon können weder die Landwirte, noch die Molkereien auf Dauer überleben", hatte Minister Kupfer erst am 7. August 2009 beim Besuch einen Landwirtschaftsbetreibes in Mittelsachsen verkündet.
Da ist eine Veredlungsstrategie in Käse schon richtig. Erstaunlich ist allerdings, dass sich auf der Dresdner Ausstellerliste nur ein einziger Betrieb aus Ostsachsen – die Krabat Milchwelt aus Wittichenau – findet.
Es ist der alte Fehler, der der Landwirtschaft die Strukturen zerstört: Immer mehr, immer billiger, immer schlechter. Eigentlich ist es doch eine Ohrfeige für Bauern, dass man klassischen Nahrungsmitteln "Öko", "Bio" und ausdrücklich nicht genmanipulierte gegenüberstellen muss.
Genossen Bauern, auch Kühe....
Ein kurzsichtiger Kapitalismus ist das in der Landwirtschaft,
befürchtet Ihr Fritz R. Stänker
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- Quelle: /red | /FRS
- Erstellt am 10.08.2009 - 20:28Uhr | Zuletzt geändert am 05.08.2022 - 17:12Uhr
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