Sich wohlfühlen – trotz Periode, Wechseljahren oder Blasenschwäche

Sich wohlfühlen – trotz Periode, Wechseljahren oder BlasenschwächeBautzen / Budyšín, 14. August 2022. Von Tina Beier. Mit diesen Themen muss sich wohl jede Frau irgendwann einmal auseinandersetzen. Wenn ein Mann sagt, dass es natürliche Prozesse sind, hat er sicher recht. Erwidert er aber im Zusatz noch, dass Männer sich ja auch jeden Tag den Bart rasieren müssen, erntet er von Frauen wohl nur erstaunt hochgezogene Augenbrauen ob dieses Vergleichs.

Abb.: Gelassen bleiben, die Dinge annehmen und damit umgehen lernen
Symbolfoto: Silvia, Pixabay License
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Aus diesen Themen hält sich der Mann gerne heraus

"Das ist Frauensache, da halte ich mich raus" – alles andere würde die meisten Frauen auch sehr verwundern. Für junge Frauen, die gerade ihre ersten Erfahrungen mit ihrer Periode machen, ist die Menstruation gegenüber Männern oder dem ersten Freund noch tabu. Verständlicherweise, denn erst muss man sich ja selbst mit dieser Thematik und der Veränderung des eigenen Körpers auseinandersetzen.

Aber egal welchen Alters eine Frau ist, einen Ansprechpartner oder eine Ansprechpartnerin zu haben, das ist sehr wichtig, etwa um Informationen auszutauschen und Tipps von anderen Frauen zu bekommen. Innerhalb der Familie sollten Mutter und Tochter wie zuvor vielleicht schon Großmutter und Mutter miteinander über ihre Erfahrungen und Vorerkrankungen sprechen. Das kann den Umgang mit der Periode, den Wechseljahren oder einer möglichen Blasenschwäche, die oft nach den Wechseljahren eintritt, sehr erleichtern. Es ist für Töchter nicht immer selbstverständlich, mit der Mutter über diese sogenannten Frauenthemen zu reden, aber sinnvoll ist es auf jeden Fall.

Tampons oder Binden?

Junge Frauen – also die "Anfängerinnen" – nehmen nicht gern gleich zu Beginn Tampons, auch viele Eltern sehen das so. Während der Regelblutung wird dann auf Binden zurückgegriffen, obgleich das Tragen von Binden nicht gerade ein gutes Körpergefühl stärkt. Unverheiratete Muslimas dürfen Tampons gar nicht benutzen, denn sie sollen ja unbefleckt in den Stand der Ehe eintreten; ein Tampon könnte das Jungfernhäutchen der jungen Frau verletzen, so die Befürchtung der Eltern.

Tipp:
Eine zusätzliche Belastung für die Teenies ist übrigens das unregelmäßige und manchmal plötzliche Einsetzen der Periode. Man sollte immer einen kleinen Vorrat an Binden oder Tampons in der Hand- oder Schultasche für den Notfall bereit haben.

Wie eine Frau ihr Körper- und Wohlgefühl verbessern kann

Tampons und vor allem Binden sind weder nachhaltig noch komfortabel, sie wirken geradezu antiquiert. Da helfen die jüngeren Frauen den älteren Frauen aus Solidarität heraus gerne auf die Sprünge, denn mittlerweile kann man schöne Periodenunterwäsche kaufen, die praktisch und zuverlässig ist.

Diese Höschen haben den Vorteil, dass sie sehr dünn und dennoch saugfähig sind, Gerüche werden absorbiert. Zu waschen sind sie in der Handwäsche mit kaltem Wasser oder bei 30 Grad in der Waschmaschine. Periodenwäsche beziehungsweise Menstruationsunterwäsche – ein ganz großer Vorteil – sind für Frauen jeden Alters tragbar, ob sie nun bei Blutungen oder bei Blasenschwäche eingesetzt werden.

Wann der Arzt gefragt ist

Viele Frauen haben körperliche und psychische Probleme während der Regel oder in den Wechseljahren. Eine große Rolle spielen dabei die Hormone. Vor der Regel können prämenstruelle Symptome auftreten, die sich in Form von schmerzenden Brüsten, Niedergeschlagenheit, Rückenschmerzen, Gereiztheit und Kopfschmerzen bis hin zur Migräne äußern können.

Treten regelmäßig Unterleibskrämpfe und starke Blutungen auf, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Es gibt viele Mittel, auch aus der Naturheilkunde, die Linderung versprechen. Wärme, etwa sich mit einem Wickel oder einer Auflage auf dem Unterleib auf die Couch kuscheln, das tut an diesen Tagen gut und entspannt den Körper. Wer jedoch meint, regelmäßig Schmerztabletten nehmen zu müssen, sollte ebenfalls einen Arzt konsultieren. Die regelmäßige Selbstmedikamentation Schmerzmitteln ist nie ein guter Weg und kann heilbare Ursachen überlagern.

Spätestens dann, wenn starke Symptome auftreten, sollte man mit seinem Partner darüber sprechen, damit dieser Verständnis entwickeln kann. Ganz davon abgesehen kann es sonst passieren, dass er die Welt, nämlich seine Partnerin, nicht mehr versteht: Schnell kann sich die Frau, ob nun während ihrer Periode oder in den Wechseljahren, von Dr. Jekyll in Mr. Hyde verwandeln. Das sind dann anstrengende Zeiten für alle Beteiligten.

Blasenschwäche während der Wechseljahre und danach

Häufig tritt eine Blasenschwäche ungefähr ein Jahr nach dem Beginn der Wechseljahre auf. Ursache ist die nachlassende Östrogenproduktion, denn diese beeinflusst die Blase und die Harnröhre. Wenn die Eierstöcke weniger Östrogene und Progesteron produzieren, erschlaffen durch den Hormonmangel der Beckenboden und das Bindegewebe, die Durchblutung der Blase nimmt ab. Dies wie auch Harnwegsinfekte fördern die Blasenschwäche weiter.

Pflanzliche Präparate wie bestimmte Tees oder Vitamine, die auf die Frau in dieser Zeit abgestimmt sind, können unterstützend wirken. Geht es um Nahrungsergänzungsmittel oder insbesondere um Vitamin D, sollte das mit einem Arzt abgestimmt werden. Das Trainieren der Blase und die regelmäßige Beckenbodengymnastik unterstützen die Blase zusätzlich.

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  • Quelle: Tina Beier | Foto: silviarita / Silvia, Pixabay License
  • Erstellt am 14.08.2022 - 17:28Uhr | Zuletzt geändert am 14.08.2022 - 19:51Uhr
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