Wenzelsmarkt 2021 ist vom Tisch

Wenzelsmarkt 2021 ist vom TischBautzen / Budyšin, 18. November 2021. Lange hat die Stadt Bautzen gehofft, den hier Wenzelsmarkt genannten traditionellen Weihnachtsmarkt mit seinem Hygienekonzept durchführen zu können: Der 638. Bautzener Wenzelsmarkt sollte vom 26. November bis zum 22. Dezember 2021 stattfinden. Wir heute mitgeteilt wurde, ist er nun definitv abgesagt.

Abb.: Auch in Nieder Seifersdorf bei Löbau wird es wohl keinen Weihnachtsmarkt geben.
Archivbild: © Görlitzer Anzeiger
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Schuld lädt auf sich, wer die Pandemie leugnet

Da half es auch nichts, dass der Stadt Bautzen ein Gesundheitsamt des Landkreises Bautzen genehmigtes Hygienekonzept vorliegt. Die neue Corona-Schutzverordnung des Freistaates Sachsen mache die Umsetzung allerdings nunmehr unmöglich. Diese Verordnung, die vom 22. November bis zum 20. Dezember 2021 gilt, sieht eine 2G-Pflicht für Weihnachtsmärkte in den Verweilbereichen vor. Gleichzeitig gilt in Sachsen ab dem 19. November die Überlastungsstufe, welche weitere Einschränkungen und Maßnahmen für Veranstaltungen vorsieht – der Gnadenstoß für den diesjährigen Wenzelsmarkt.

Bereits frühzeitig hatte die Stadtverwaltung Bautzen klargestellt, dass eine 2G- oder 3G-Regelung für den Wenzelsmarkt aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und der Mehrkosten nicht realisierbar ist. Der komplette Verzicht auf Gastronomiestände warebenfalls keine Option für die Spreestadt. Hinzu kommt: Bereits vor der Entscheidung zur Absage des Marktes insgesamt hatten mehrere Dutzend Händler ihrerseits bei der Stadt Bautzen abgesagt. Die Stadt hat sich mit der diesjährigen Streichung des Wenzelsmarktes gegen die weitere Planung entschieden und damit eine spätere Absage oder gar ein Verbot zu riskieren, wenn bereits noch mehr Vorbereitungsaufwand erbracht wurde..

Gleichzeitig fallen mit der Absage des Wenzelsmarktes auch die verkaufsoffenen Sonntage ersatzlos weg.

Der Bautzener Oberbürgermeister Alexander Ahrens (SPD) äußerte sich so: "Es ist traurig und äußerst bedauerlich, dass zum zweiten Mal der älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands abgesagt werden muss. Es ist vor allem aus dem Grund bedauerlich, da die aktuelle Corona-Situation bereits seit Monaten vorhergesagt wurde und seitens des Bundes nicht viel getan wurde, gegen diese Situation anzugehen. Für die Händler und Gastronomen ist der erneute Ausfall eine Hiobsbotschaft, die hätte verhindert werden können, wenn schon frühzeitig Maßnahmen ergriffen worden wären oder aber das Land bereits frühzeitig ein Verbot erwogen hätte. Denn es ist durchaus nachvollziehbar, dass aufgrund der derzeitigen Situation in den Krankenhäusern an ein gemütliches Beisammensein auf den Weihnachtsmärkten nicht zu denken ist. Andererseits verstehe ich die aktuellen Zahlen als ausdrücklichen Beleg dafür, wie wichtig es ist, dass sich noch viel mehr Menschen impfen lassen."


Kommentar:

Wenn es stimmt, dass die aktuelle Coronasituation bereits seit Monaten vorhergesagt wurde, dann hätte eine weitsichtige Stadtverwaltung von vornherein auf den Markt verzichten können. Dass Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) angesichts der eskalierenden Coronasituation eine Kehrtwende in seiner Einschätzung über die Durchführbarkeit von Weihnachtsmärkten gemacht hat, kann man auch als entschlossenes Handeln werten. Immerhin gehört es zu seinem Job, Mut und Zuversicht zu verbreiten und nicht aus übergroßer Vorsicht heraus alles zu unterbinden, was nicht klappen könnte.

Nein, die wahren Schuldigen an der Absage des Wenzelsmarktes sind jene, die die Corona-Pandemie nicht wahrhaben wollen und sich nicht zu schade sind, sich selbst mit den denkbar fadenscheinigsten Argumenten oder halbverdauten Fakten gegen Hygienemaßnahmen und Schutzimpfungen zu wenden. Eine Virus-Pandemie kann man nun einmal nur dadurch bekämpfen, dass man die Anzahl der Erreger verringert – und dafür sind die einfachen Hygieneregeln und die Impfungen das beste Mittel.

Alles andere kann man im Görlitzer Anzeiger vom 16. November 2021 nachlesen, besonders im Kommentar.

Gute Nacht, wünscht Ihr

Thomas Beier

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  • Quelle: red / Kommentar: Thomas Beier | Foto: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 18.11.2021 - 21:09Uhr | Zuletzt geändert am 19.11.2021 - 10:25Uhr
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