Verkehrsgutachten zum Lauencenter kommt in den Bauausschuss
Bautzen / Budyšín, 28. März 2013. Wie sich das Lauencenter in das Bautzener Verkehrsnetz einfügen wird, diese Frage muss der Investor des Lauencenters, die Säurich-Sassenscheidt GbR, beantworten. Das ist im Städtebaulichen Vertrag vor, den die Stadt Bautzen im Herbst 2011 mit dem Investor geschlossen hat, so festgeschrieben. Auf jeden Fall ist der Investor mit dem Vertrag verpflichtet, die verkehrsgerechte Einbindung des Einkaufszentrums in das bestehende Verkehrsnetz sicherzustellen. Wie das realisiert werden kann, soll ein Verkehrsgutachten aufzeigen, das zurzeit vom Ingenieurbüro IVAS in Dresden erstellt wird. In der Entwurfsfassung ist das Gutachten schon Mitte März in einer gemeinsamen Sitzung von Bauausschuss und Beirat für Stadtentwicklung diskutiert worden.
Klare Anforderungen an das Verkehrsgutachten
Parkplätze, Fahrradstellplätze, Gehwege, Lieferzonen - das Verkehrsgutachten Lauencenter muss ein lange Liste von Punkten beachten. Die Stadt Bautzen befindet sich zu ihren Forderungen und etlichen Detailfragen mit dem Investor in einem konstruktiven Dialog. Inzwischen sind die Hinweise der Stadt in das vom Investor finanzierte Gutachten eingeflossen.
Das "Verkehrsgutachten Lauencenter" steht am Montag, dem 8. April 2013, erneut auf der Tagesordnung des Bauausschusses. Wenn dieser das Gutachten billigt, ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Lauencenter getan.
Das muss im Verkehrsgutachten berücksichtigt werden:
1.
Mit dem Bau des Lauencenters entfallen auch etwa 13 öffentliche Stellplätze. Der Investor soll diesen Wegfall vollständig kompensieren, indem diese Plätze als Bewohnerstellplätze im Parkhaus vorgehalten werden. Diese müssen auch durchgängig nutzbar sein. Insgesamt rechnen die Planer mit einem Bedarf von 379 Stellplätzen für das Center, hinzu kommen Stellplätze als Kompensation für weggefallene Parkmöglichkeiten.
2.
Das geplante Parkhaus muss wenigstens in Teilbereichen "rund um die Uhr“ genutzt werden können - soweit es der Lärmschutz ermöglicht.
3.
Der Investor muss für eine Notfall-Lieferzone für Lastzüge im öffentlichen Raum sorgen.
4.
Das Einbiegen eines Lastzuges in die Goschwitzstraße muss möglich bleiben.
5.
Radabstellplätze müssen in ausreichender Zahl für Kunden in Eingangsnähe gebaut werden. Der Bedarf wird auf rund 110 Fahrradstellplätze geschätzt, die Planer empfehlen jedoch 130. Fahrradständer sollen an der Bauerngasse/Ecke Äußere Lauenstraße, in der Goschwitzstraße, im Eingangsbereich an der Vogelkreuzung, aber auch in der Seminarstraße sowie am Westende des Kornmarktcenters entstehen.
6.
In der Äußeren Lauenstraße sind auf beiden Seiten Radfahrerschutzstreifen anzulegen, das heißt auch, dass die westliche Gebäudekante um 0,65 m von den Flurstücksgrenzen eingerückt wird.
7.
Der nördliche Gehweg in der Goschwitzstraße muss nach Osten hin mindestens zwei Meter breit sein. Die Gebäudekante im Grundriss ist entsprechend anzupassen.
8.
Die Eingangsbereiche müssen einen barrierefreien Zugang ermöglichen.
9.
Die freie Sicht für ausfahrende Fahrzeuge aus dem Parkhaus (Sichtdreiecke) muss so gewährleistet werden, dass die Gehwege uneingeschränkt genutzt werden können.
10.
Optional ist die Ausfahrt mit einer Ampel zu regeln, die mit der Ampel an der Vogelkreuzung abgestimmt wird. Die baulichen Voraussetzungen dafür sind beim Bau des Lauencenters zu schaffen. Damit kann unter Umständen auf Probleme beim Betrieb ohne Ampel reagiert werden.
11.
An den Ampeln ist genügend Platz für Aufstell- und Bewegungsflächen zu schaffen.
12.
Am Lauengraben muss darauf geachtet werden, dass der Gehweg so breit wie möglich gestaltet wird. Dazu ist der maximale Spielraum im Bestand auszunutzen.
13.
Beim Bau des Lauencenters soll möglichst auf Säulen im öffentlichen Verkehrsraum verzichtet werden. Auf jeden Fall muss jedoch mindestens das Lichtraumprofil eingehalten werden. Fußgängerverkehrsflächen dürfen nicht eingeschränkt werden.
14.
Das Parkhaus des Lauencenters ist in das dynamische Parkleitsystem einzubeziehen.
Nicht verwechseln!
Nicht zu verwechseln ist das "Verkehrsgutachten Lauencenter" mit dem "Verkehrsentwicklungsplan Innenstadt": Parallel zum Verkehrsgutachten für das Lauencenter wird von der Stadtverwaltung und dem Ingenieurbüro IVAS derzeit eine komplexe Veränderung der Verkehrsanlagen zwischen Vogelkreuzung und Hotel "Best Western Plus“ gearbeitet.
Diese Überlegungen sind unabhängig vom Lauencenter erforderlich. Die Pläne werden noch bis zum 21. April 2013 in der Tourist-Information Bautzen-Budyšin ausgestellt.
Mitarbeiter der Stadtverwaltung stehen jeweils dienstags und donnerstags für Erklärungen zur Verfügung. Hinweise und Kritik werden gern entgegengenommen.
Mehr:
http://www.bautzen.de/lauencenter
Abbildung:
Geplante Fahrradständer-Standorte im Bereich Lauencenter.
Grafik: IVAS
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- Quelle: red | Grafik: IVAS
- Erstellt am 28.03.2013 - 21:56Uhr | Zuletzt geändert am 28.03.2013 - 22:15Uhr
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