Lohnen sich Winter- und Sommerreifen noch?
Bautzen / Budyšín, 17. Mai 2021. In einer Frage hat der zurückliegende Winter für Klarheit gesorgt: Wer regelmäßig oder öfter im Winter mit dem Pkw unterwegs ist, für den sind Winterreifen eine sehr sinnvolle Investition. Allerdings sind die für den Sommer nicht optimal, nahezu zwangsläufig werden also auch Sommerreifen benötigt – oder sind Ganzjahresreifen doch die bessere Wahl?
Ganzjahresreifen oder regelmäßiger Radwechsel: eine Orientierungshilfe
Doch in den Jahren zuvor haben milde Winter sicherlich bei so manchem den Gedanken gefördert, dass ja Ganzjahresreifen eigentlich ausreichend sind. Doch wer zu bestimmten täglich oder zu bestimmten Terminen fahren muss, kann nicht auf eine Periode mit mildem Wetter hoffen. Dann sind spezielle Winterreifen mit ihrer besseren Traktion und höheren Sicherheitsreserve bei glatter Fahrbahn unverzichtbar. Ganzjahresreifen kommen aus praktischer Sicht eher für Wenigfahrer, die eine Fahrt auch einmal verschieben können, infrage. Zum Glück steht der Sommer bevor und das Winterreifen-Thema hat noch für ein paar Monate Zeit – bis Oktober, so eine alte Faustregel.
Doch welche Sommerreifen sind die besten? Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, welche Prioritäten der Kraftfahrer setzt – und die können bei Reifen recht unterschiedlich sein. Im Fokus stehen zwei Aspekte, nämlich wirtschaftliche Merkmale wie Preis, Verschleißfestigkeit und Energieverbrauch, andererseits Kriterien, die Einfluss auf die Sicherheit haben – allerdings: Beobachtet man auf der Autobahn Kraftfahrer bei Regenfahrten oder manche Überholmanöver auf der Landstraße, dann wird schnell klar, dass der Mensch das größte Sicherheitsrisiko darstellt und oft genug die Sicherheitsreserven, die von Technik und Reifen geboten werden, wieder verspielt.
Worauf Kraftfahrer beim Reifenkauf achten sollten
Sicherheitsrelevante Merkmale:- Bremsweg auf nasser und trockener Straße
Ein ganz wichtiges Sicherheitsmerkmal wie jeder weiß, der mit seinem Fahrzeug schon einmal erst kurz vor einem Hindernis zum Stehen gekommen ist. - Wasserverdrängung
Aquaplaning, ein Effekt wie Glatteis, entsteht beispielsweise, wenn mit hoher Geschwindigkeit auf eine Wasserfläche, wie sie bei heftigem Regen oder durch große Pfützen entsteht, gefahren wird. Dann kann das Wasser nicht mehr durch das Reifenprofil abgeleitet werden und das Fahrzeug “schwimmt”, die Räder verlieren den Kontakt zur Straßenoberfläche. - Notlaufeigenschaften
Spezielle Reifen – sogenannte Runflat-Reifen – ermöglichen es, auch bei völligem Luftverlust noch eine große Strecke weiterzufahren – ein Argument besonders für alle, die ohne Ersatz- oder Notrad unterwegs sind. Aber auch der gefährliche “Reifenplatzer” ist damit besser in den Griff zu bekommen.
Wirtschaftliche Merkmale:
- Verschleißfestigkeit
Harte Gummimischungen nutzen sich langsamer ab als weiche, haben aber bei tiefen Temperaturen weniger Grip. Im Zusammenspiel mit weiteren Konstruktionsmerkmalen und dem Reifenprofil wird hier also auch die Sicherheit beeinflusst. - Abrollgeräusch
Lärm zu erzeugen kostet Energie! Leise Reifen und übrigens auch Fahrzeugantriebe sind per se energieeffizienter als laute. - Rollwiderstand
Damit der Reifen eine Auflagefläche auf der Straße bilden kann, muss er sich während der Fahrt ständig verformen – und das kostet Energie. Grundsätzlich haben Sommerreifen einen deutlich geringeren Rollwiderstand als Winterreifen, dennoch gibt es innerhalb beider Reifentypen deutliche Unterschiede.
Schaut man sich die Reifentests an, wie sie von den großen Autofahrerverbänden immer wieder durchgeführt werden, dann fällt auf, dass sich manche Eigenschaften gegenseitig beeinflussen. So kann es vorkommen, dass ein besonders kurzer Bremsweg mit schlechteren Aquaplanung-Eigenschaften einhergeht. Man muss also entsprechend seine eigenen Prioritäten setzen, wozu Reifentests mit ihren Vergleichsübersichten hilfreich sind.
Wer neue Reifen benötigt, kann sich zudem am Preis nur bedingt orientieren, wie der Sommerreifen Test 2021 des ACV Automobil-Club Verkehr e.V. (ACV) zeigt: Der Preis-Leistungs-Sieger konnte mit dem Prädikat “sehr gut” mit deutlich teureren Modellen mithalten.
Selbst ist der Mann, Frau auch!
Gut hat es, wer in der Lage ist, bei Saisonwechsel nicht immer wieder die Reifen neu auf die Felgen ziehen zu lassen, sondern komplette Winter- und Sommerräder vorzuhalten und diese außerdem selbst montieren zu können. Dann reicht ein Blick auf die Wettervorhersage, um den möglichst optimalen Zeitpunkt für den Räderwechsel zu finden – ganz unabhängig von einem Termin in der Kfz-Werkstatt oder beim Reifenservice.Psychologen übrigens finden das gut: Wer die Räder am Auto selbst wechselt, stärkt sein Selbstbewusstsein.
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- Quelle: TEB | Foto: VenV / E Bouman, Pixabay License
- Erstellt am 17.05.2021 - 05:19Uhr | Zuletzt geändert am 17.05.2021 - 06:53Uhr
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