Fahrtenbuch für Lkw?
Bautzen / Budyšín, 16. Juli 2020. Während die Vorschriften zum Führen eines Fahrtenbuchs für einen teils oder ganz betrieblich genutzten Pkw vergleichsweise noch recht übersichtlich sind, ist es bei einem Lkw noch ein wenig komplizierter: Wesentlichen Einfluss hat hier die zulässige Gesamtmasse. Jedoch ist das vorschriftsgemäße Führen eines Fahrtenbuchs für Kraftfahrer immer wieder lästig. Wird dabei geschlampert, wird das Fahrtenbuch bei einer Betriebsprüfung womöglich für ungültig erklärt – und das kann teuer werden. Die Lösung könnte ein elektronisches Fahrtenbuch sein.
Wen es trifft und wie man den Aufwand senken kann
Ein Lkw-Fahrtenbuch, auch Tageskontrollblatt genannt, muss geführt werden, wenn die zulässige Gesamtmasse des Fahrzeugs (zGM) zwischen 2,8 und 3,5 Tonnen liegt. Liegt die zGM unter 2,8 Tonnen, gibt es keine Fahrtenbuchpflicht – es sei denn, das Fahrzeug könnte bauartbedingt auch privat genutzt werden. Bei über 3,5 Tonnen zGM ist ein Fahrtenschreiber vorgeschrieben, der heutzutage die Fahrdaten allerdings automatisch auf einer digitalen Karte, die jeder Fahrer besitzen muss, speichert.
Der Aufwand, ein lückenloses Fahrtenbuch führen zu müssen, trifft also vor allem die Fahrzeugklasse von 2,8 bis 3,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse. Der Aspekt, ständig einen Nachweis über Fahr- und Ruhezeiten zur Hand zu haben, ist nicht zu unterschätzen, einesteils wegen der Beleghaftigkeit zum Zwecke der rechtlichen Absicherung, andererseits wegen des damit verbundenen Aufwands. Den Aufwand können Logistik-Unternehmen jedoch deutlich reduzieren, wenn sie ein elektronisches Fahrtenbuch einsetzen, was zugleich die Rechtssicherheit erhöht, weil Angaben nicht mehr vergessen oder geschönt werden können.
Warum immer mehr Unternehmen darauf zurückgreifen
Wer ab Bautzen auf der Autobahn A4 in Richtung Dresden oder Görlitz unterwegs ist, dem fallen die polizeiähnlichen Fahrzeuge mit der Aufschrift BAG auf. Dahinter verbirgt sich das Bundesamt für Güterverkehr, genauer gesagt sein Straßenkontrolldienst. Neben der Kontrolle der Lkw-Maut liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten durch die Fahrer. Erster Ansatz ist dann eben das Fahrtenbuch beziehungsweise der Fahrtenschreiber.Die BAG-Kontrollen sind indes nur ein Beispiel für die hohe Anforderungen in Bezug auf die Nachverfolgbarkeit. Auch für das Unternehmen selbst ist es wichtig zu wissen, wo die Mitarbeiter unterwegs sind, welche Strecken sie nehmen, wo sich die Fahrzeuge befinden und ob die Ruhezeiten eingehalten werden. Wenn es hier zu Problemen kommt, wirkt sich dies auf das gesamte Unternehmen aus. Schon aus diesem Grund ist ein elektronisches Fahrtenbuch eine Lösung, die immer mehr in Anspruch genommen wird. Doch wo liegen die Vorteile insgesamt?
Hauptvorteil: Die Berichterstattung zu den gefahrenen Kilometern und zu den Fahr- und Ruhezeiten wird automatisch erstellt. Wenn der Fahrer eine Pause macht, wird dies vom elektronischen Fahrtenbuch gespeichert. Interessant ist auch der Aspekt, dass die Aufzeichnungen automatisch lückenlos sind. Unklarheiten darüber, wo der Fahrer wann gewesen ist, sind nicht mehr möglich. Die Erstellung der Fahrtberichte kann je nach Programm täglich oder pro Woche erfolgen.
Fahrzeugortung ist integriert
Elektronische Fahrtenbücher funktionieren auf der Basis von GPS. Dies bedeutet zugleich, dass eine Fahrzeugortung integriert ist. Für die Logistik in Sachsen und die Logistikunternehmen auch in der Region Bautzen ist dies ein Aspekt, der in seinem Vorteil nicht zu unterschätzen ist. Diebstähle von Lieferwagen sind immer wieder ein Thema und können für ein Unternehmen hohe Verluste bedeuten. Durch die elektronische Verfolgung der Fahrzeuge ist es leichter möglich, diese zu Orten und zu prüfen, ob alles in Ordnung ist. Alle Positionen können normalerweise in Echtzeit geprüft werden und es würde zumindest auffallen, wenn professionelle Autodiebe etwa einen GPS-Störsender einsetzen würden.Rechtliche Sicherheit nicht zu unterschätzen
Immer wieder gibt es Diskussionen darüber, ob das Fahrtenbuch durch Unternehmen ausreichend und auch wirklich lückenlos geführt wurde. Die rechtlichen Vorgaben sind streng und die Kontrolleure – mit Verlaub – pingelig. Eine der Vorgaben bezieht sich darauf, dass Unternehmen ein rechts- und manipulationssicheres Fahrtenbuch zur Verfügung stellen müssen. Zudem sind die vorgegebenen Datenschutzrichtlinien einzuhalten. Eine gute Software bei einem elektronischen Fahrtenbuch geht mit den Datenschutzrichtlinien konform und ermöglicht es auf diese Weise, allen Anforderungen gerecht zu werden.In vielen Bereichen leiten Software-Lösungen seit einigen Jahren positive Entwicklungen ein. Unternehmen hilft das, den bürokratischen Anforderungen gerecht zu werden. Der Zwang zur ständigen Optimierung macht auch um die Wirtschaft in Bautzen keinen Bogen. Dem können die Unternehmen nur begegnen,indem sie sich technischen Lösungen öffnen. Für Logistik-Unternehmen mit den entsprechenden Fahrzeugen ist dabei das elektronische Fahrtenbuch eine lukrative Möglichkeit, um einen weiteren Schritt nach vorne zu machen und damit die internen Abläufe zu optimieren, was sich positiv letztlich auf das gesamte Unternehmen auswirkt.
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- Quelle: red | Foto: © BeierMedia.de
- Erstellt am 16.07.2020 - 13:29Uhr | Zuletzt geändert am 08.10.2020 - 13:26Uhr
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