Landesherren und Landvögte der Oberlausitz

Landesherren und Landvögte der OberlausitzBautzen / Budyšin, 23. März 2022. Irgendwie passend zur für den 12. Juni bevorstehenden Landratswahl will sich Diplom-Museologe Hagen Schulz in einem Vortrag dem Thema "Landesherren und Landvögte der Oberlausitz bis Anfang des 19. Jahrhunderts – Wissenswertes zu ihrem Leben und Wirken" stellen.

Abb.: der Kupferstich von Johann Georg Mentzel (1677-1743) zeigt ein Denkmal für König Matthias I. Corvinus von Ungarn und Böhmen am Matthiasturm der Ortenburg. Leipzig/Bautzen, 1714.
Foto: © Museum Bautzen (Bild beschnitten)
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Spuren in Bautzen

Die Oberlausitz wurde zwischen 1223 – damals von Primislaw II. Ottokar von Böhmen – und 1918 – Friedrich August III. von Sachsen, dem der Abdankungs-Spruch mnachgesagt wird "Dann macht doch eiern Dreck alleene!" – von 32 Landesherren regiert. Meist waren es Könige von Böhmen sowie Kurfürsten und Könige von Sachsen. Viele der Landesherren kamen nur einmal zu Beginn ihrer Herrschaftszeit in die Spreestadt, um sich dort von den Landständen der Oberlausitz huldigen zu lassen.

Von der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahrhunderts stand dem jeweiligen Landesherrn im Markgraftum Oberlausitz der Landvogt als Stellvertreter zur Seite. Der auf der Ortenburg in Bautzen residierende Landvogt übte für den Landesherrn die Entscheidungsgewalt unter anderem auf dem Gebiet der Verwaltung, des Lehenswesens und der Gerichtsbarkeit – als Obergerichtsbarkeit – aus. Seine Einsetzung erfolgte durch den Landesherrn, ab 1400 auch zunehmend unter Mitsprache der Oberlausitzer Landstände.

Durch die Teilung der Oberlausitz in die Länder Budissin und Görlitz von 1268 bis 1329 und die Errichtung des Herzogtums Görlitz zwischen 1285 und 1396 amtierten in der Oberlausitz zeitweilig zwei Landvögte nebeneinander. Die ursprünglich zu Böhmen gehörige Stadt Zittau bildete anfangs eine eigene Landvogtei, die 1414 mit der Bautzener vereinigt wurde. Von um 1272 bis 1777 amtierten in Bautzen 59, von 1285 bis 1396 in Görlitz 10 und von 1303 bis 1410 in Zittau 14 Landvögte. Dieses Amt bestand formal bis zur Errichtung des Königreiches Sachsen 1806.

Im Vortrag werden Landesherren wie etwa Matthias Corvinus, Ferdinand I. oder Johann Georg I. von Sachsen und Landvögte der Oberlausitz wie Georg von Stein, Kurt Reinicke von Callenberg d. Ä. oder Nikol II. von Gersdorff vorgestellt und die Spuren, die sie in Bautzen hinterlassen haben.

Hingehen!
Sonntag, 3. April 2022, 15 Uhr,
Museum Bautzen, Kornmarkt 1, 02625 Bautzen.
Es gelten die aktuellen Bestimmungen der Corona-Schutzverordnung des Landes Sachsen.

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  • Quelle: red | Foto: © Museum Bautzen
  • Erstellt am 24.03.2022 - 12:23Uhr | Zuletzt geändert am 24.03.2022 - 12:36Uhr
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