Neuer Stiftungsrat mit neuem Kopf
Bautzen / Budyšin, 29. April 2015. Von Maria Schiemann. Mit der heutigen Sitzung im Landratsamt Bautzen endete die bisherige, inzwischen 6. Legislaturperiode des Stiftungsrates der Stiftung für das sorbische Volk. Die neuen Vertreter, vornehmlich aus Reihen des sorbischen Volkes, wählten einstimmig den Medientechniker und Diplomingenieur Jan Budar (Jahrgang 1975) zu ihrem Vorsitzenden. Der bisherige stellvertretende Vorsitzende, Landrat Michael Harig, wurde in seinem Amt bestätigt. Die Wahl des neuen Stiftungsrates – mit insgesamt 15 ordentlichen Mitgliedern und deren Vertretern − erfolgte satzungsgemäß für die Dauer von vier Jahren.
Förderung soll auch außerhalb des deutsch-sorbischen Siedlungsgebietes möglich werden
Gleich nach Übernahme der Sitzungsleitung erklärte der neue Vorsitzende die Ziele der neugewählten Vertreter des sorbischen Volkes im Stiftungsrat. Dazu zählt die Erarbeitung einer Strategie, um laufende Kommunikation mit den sorbischen Einrichtungen einerseits und der Stiftungsverwaltung andererseits zu führen sowie beständigen Kontakt zu allen sorbischen Gremien in der Lausitz zu pflegen.
Die insgesamt zwölf Sorben wollen sich zudem maßgeblich dafür einsetzen, dass Projekte zur sorbischen Sprache, Kunst und Kultur – entgegen bisherigen Förderrichtlinien – auch außerhalb des deutsch-sorbischen Siedlungsgebietes eine Förderung durch die Stiftung erhalten. Für derartige Fördermaßnahmen beschloss der Stiftungsrat im Laufe der Sitzung alsbald einen Zuschuss bis zu 35 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben des jeweiligen Projekts. Nach entsprechenden Erfahrungsberichten zur Frühjahrssitzung 2016 sollen die Förderrichtlinien gegebenenfalls überarbeitet und angepasst werden.
In Sachen der Personalie des Direktors der Stiftung für das sorbische Volk entschied der Stiftungsrat, die Stelle neu auszuschreiben mit dem Ziel ihrer Besetzung zum 1. Juli 2016. Da keiner der Bewerber die erforderliche Zweidrittelmehrheit der Mitglieder des Stiftungsrates auf sich vereinigen konnte bzw. auch nicht die Mehrheit der Vertreter des sorbischen Volkes fand, wird die Stiftung nicht − wie vorgesehen – zum 1. Januar 2016 einen neuen Direktor haben. Laut Stiftungsratsbeschluss ist nunmehr eine Findungskommission einzusetzen, die aktiv nach möglichen Kandidaten sucht. Es ist zu prüfen, ob Personaldienstleister die Kandidatensuche unterstützen können. Zudem soll der amtierende Direktor gefragt werden, ob er seine Tätigkeit bis zum 30. Juni 2016 verlängern würde. Die Bestellung des Direktors soll zur Herbstsitzung (24. November 2015 in Potsdam) erneut thematisiert werden.
Ein weiterer wichtiger Beschluss war der des Entwurfs zum Haushaltsplan 2015. Dieser geht von Zuschüssen der Zuwendungsgeber an die Stiftung von insgesamt 18.117.400 Euro aus, darunter des Bundes i.H.v. 8.715.000 Euro, des Freistaates Sachsen i.H.v. 6.460.700 Euro und des Landes Brandenburg i.H.v. 2.941.700 Euro. Hinzu kommen Zuschüsse des Freistaates Sachsen für Investitionsmaßnahmen, zum Beispiel für das Projekt "Sorbische Sprache in den neuen elektronischen Medien" i.H.v. 250.000 Euro. Solange die Länder ihre Haushalte nicht beschlossen haben, muss die Stiftung, wie im vergangenen Jahr, nach vorläufiger Haushaltsführung arbeiten.
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- Quelle: Maria Schiemann
- Erstellt am 29.04.2015 - 09:05Uhr | Zuletzt geändert am 29.04.2015 - 09:12Uhr
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