Sächsischer Tierschutzpreis geht nach Großdubrau

Dresden | Großdubrau. Georg Ohler, Betriebsleiter der Landschwein Großdubrau GmbH, konnte am 11. Oktober 2012 den Sächsischen Tierschutzpreis "Johann-Georg-Palitzsch" von Verbraucherschutzministerin Christine Clauß entgegennehmen. Sein langjähriger Geschäftspartner Bernd Probst, Geschäftsführer vom Vorwerk Podemus bei Dresden, freute sich für seinen Freund: "Als Öko-Schlachtbetrieb ist uns die enge Kooperation mit den Erzeugern sehr wichtig. Dank Ökobetrieben wie dem von Georg Ohler, können wir unseren Kunden mit gutem Gewissen sagen: Dein Schwein hat Schwein gehabt!“

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Lösung für das europaweite Problem des Schwanzbeißens

Georg Hans Ohler hat in der Schweinehaltung traditionelle Wege verlassen. So baute er den 2009 erworbenen Betrieb mit aktuell rund 100 Zuchtsauen und 600 Mastschweinen und und verzichtet auf das Kupieren der Schwänze der Ferkel - die Tiere verletzen sich dennoch nicht gegenseitig. Damit zeigt er, wie die Haltungsbedingungen in der Nutztierhaltung wieder an die Tiere angepasst werden können und nicht mehr die Tiere an die Haltungsbedingungen.

"Ein Blick in Ihre Ställe zeigt, Sie haben durch Ihre Initiative und Engagement schon eine Lösung für das europaweite Problem des Schwanzbeißens gefunden. Sie sorgen dafür, dass sich die Schweine in Ihrem Stall wohlfühlen, durch saubere Luft, durch die Einteilung des Stalles in Funktionsbereiche, dadurch, dass die Schweine große Mengen an Stroh zum Wühlen, Bauen von nestartigen Mulden und zur Beschäftigung bekommen und durch Ihren intensiven Kontakt zu den Tieren, der Sie erkennen lässt, was die Schweine benötigen", würdigte Staatsministerin Clauß den Preisträger.

Auch für Kornelie Blumenschein, Vorsitzende des Gäa e.V. - Vereinigung ökologischer Landbau, dessen Mitglied auch Ohler ist, sind Gesundheit und die Ausgeglichenheit der Tiere Zeichen der besonders artgerechten Tierhaltung: "Die Tiere stehen auf üppigem Stroh, werden in Kleingruppen gehalten und haben viel Platz, um sich zu bewegen. Das sieht man den Schweinen an. Tiere, die so sorgsam gehalten werden, geben hochwertiges Fleisch was wirklich schmeckt. Wenn wir über die Tiergerechtigkeit in der ökologischen Landwirtschaft sprechen, möchten wir Tierhaltung und Bilder wie hier auf dem Betrieb sehen.“

Schwanzabschneiden ist verboten - nun muss das Schwanzbeißen verhindert werden

In der europäischen Richtlinie über Mindestanforderungen zum Schutz von Schweinen und im Tierschutzgesetz ist das Verbot, Ferkeln routinemäßig die Schwänze zu kupieren, festgeschrieben. Seit jahren allerdings wird nach wegen gesucht, wie dieses Verbot umgesetzt werden kann. Aktuell laufen dazu bundesweit mehr als 20 Forschungsprojekte mit dem zoiel, Lösungen zu finden, damit sich die nicht kupierten Schweine nicht gegenseitig verletzen.

Die Tierseuchenkasse hatte am 26. September 2012 gemeinsam mit der Tierärztlichen Fakultät der Universität Leipzig und dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz eine Fachtagung zu diesem Thema veranstaltet, zu der neben den Amtstierärzten der Veterinärämter, den praktizierenden Tierärzten auch die betroffenen Landwirte kamen und sich über neue Möglichkeiten informierten.

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  • Quelle: red
  • Erstellt am 12.10.2012 - 07:55Uhr | Zuletzt geändert am 12.10.2012 - 08:14Uhr
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