Große Fassadenwerbung in Bautzen
Bautzen / Budyšín, 8. Dezember 2011. Auf der Inneren Lauenstraße betreibt Annett Scholz ein Fotostudio. Sie ist nicht die Einzige, die sich an den unsanierten Häusern zwischen ihrem Geschäft und dem Lauenturm stört. Die Fassaden sollten längst längst glänzen und die Wohnungen belebt sein, doch seit dem Einsturz eines Hinterhauses streitet sich der Investor mit Statikern und Bauplanern vor diversen Gerichten über die Ursachen. Irgendwann wird der Streit aus der Welt sein, in absehbarer Zeit ist damit nach Angaben des Eigentümers jedoch nicht zu rechnen. Also verhüllt die Unternehmerin kurzerhand die Fassaden und schafft damit eine riesige Werbefläche.
Verwaltung freut sich über Initiative

Im Rathaus Bautzen traf die Fotografin sofort auf offenen Ohren - endlich jemand, der nicht auf Initiativen der Stadt wartet, sondern selbst aktiv wird! "Marketing ist nicht wie irrtümlich angenommen ausschließlich Aufgabe politischer Entscheidungsträger. Es braucht viele Partner in der Stadt", stellt André Wucht, Leiter des Amtes für Pressearbeit und Stadtmarketing, klar.
Als Anett Scholz nach solchen Partnerschaften suchte, traf sie auf sehr unterschiedliche Meinungen unter den Händlern. Nicht alle wollten ihre Initiative zu unterstützen und aus eigenen Mitteln Werbung für Bautzen als Handelsstandort machen.
Allen Widerständen und Zweifeln zum Trotz wurde am 7. Dezember 2011 ein erfreuliches Ergebnis in strahlendem Licht präsentiert, das nun für ein Jahr einen Ausschnitt des Bautzener Unternehmertums präsentiert.
Kommentar:
Gute Idee!
Nur soll bitte niemand auf die Idee kommen, im Zusammenhang mit der Bautzener Fassadenverhüllung den aus Bulgarien stammenden Künstler Christo Jawaschew und seine Frau Jeanne-Claude zu zitieren. Beide haben Gebäude, Bauwerke und andere Objekte verhüllt, um sie aufzuwerten (im Grunde hat er es nie rational erklärt), aber keinesfalls, um eine hässliche Fassade zu verstecken. Auch verbietet der kommerzielle Aspekt der Bautzener Werbefläche einen Vergleich zur Kunst.
Dennoch: Die Idee von Annett Scholz ist toll, sorgt sie doch für Aufmerksamkeit für die beteiligten Unternehmen und die Stadt Bautzen insgesamt - und versteckt einen noch befristet vorhandenen Schandfleck.
Hilf Dir selbst, so hilft Dir die Verwaltung,
meint ganz ernsthaft Ihr Fritz R. Stänker



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- Quelle: red | Foto vor XXL-Stadt-Galerie: Stadtverwaltung Bautzen, Kleines Bild: BeierMedia.de
- Erstellt am 08.12.2011 - 22:42Uhr | Zuletzt geändert am 26.03.2022 - 16:21Uhr
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