Stadtrat beschließt Perfecta-Abriss
Bautzen / Budyšín, 1. Oktober 2009. Nach einem positiven Fördermittelbescheid des Freistaates Sachsen (der Bautzner Anzeiger berichtete) haben am Mittwoch, dem 30. September 2009, nun auch die Bautzener Stadträte grünes Licht für den Abbruch der Industriebrache in der Dr.-Peter-Jordan-Straße gegeben. Ingesamt stehen für den Abriss der ehemaligen Gießerei rund 1,1 Millionen Euro zur Verfügung. Der Freistaat Sachsen stellt davon über das Programm „Nachhaltige Stadtentwicklung“ 829.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bereit. Nach dem Stadtratsbeschluss werden nun die Abbrucharbeiten ausgeschrieben. Ziel ist es, noch in diesem Jahr mit dem Abriss der Ruinen zu beginnen. Dieser soll im zweiten Quartal 2010 abgeschlossen sein. Dabei werden neben den Gebäuden auch die kontaminierten Bodenplatten entfernt. Die Flächen werden anschließend mit Mutterboden aufgefüllt.
Industriebrache an der Dr.-Peter-Jordan-Straße soll verschwinden
Zunächst wird in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt des Landkreises Bautzen und einer privaten Umweltberatung ein Entsorgungskonzept für das Grundstück aufgestellt. Das Konzept soll unter anderem Aussagen treffen, wie die mit Gießereirückständen (Furanharze, Schmiermittel, Kohlenstaub, Waschbenzin, Hydrauliköle, Trafoöle, Kondensatorenöle u.a.m) kontaminierten Bodenplatten beseitigt und die Gebäude abgerissen werden können. Dafür werden zunächst Bodenproben aus so genannten Altlastenverdachtsflächen entnommen, die bereits während einer Begehung mit dem Kreisumweltamt festgelegt worden sind. Nach einer genauen Analyse der Abfallarten wird ein detaillierter Plan zu deren fachgerechtem Entsorgungs- beziehungsweise Verwertungsweg erarbeitet, der auch mögliche zugelassene Entsorger benennt.
Mit Ausnahme des gemauerten 40 Meter hohen Schornsteines handelt es sich bei den vorhandenen Gebäuden und Anlagen um Objekte, die mit konventioneller Abbruchtechnik maschinell abgebrochen werden können. Der Schornstein selbst soll gesprengt werden. Dabei wird die Sprengung so erfolgen, dass Maßnahmen für Splitterschutz und Sperrungen im Umfeld auf ein Minimum reduziert werden. Der Maschinenabbruch erfolgt mit so genannten „Longfront“-Baggern, zum Teil auch durch Umziehen und Einschlagen. Die dabei entstehenden Gefahrenbereiche werden abgesperrt, das Gelände insgesamt mit einem Bauzaum versehen. Für den Abbruch der Gießereihalle in der letzten Phase der Abbrucharbeiten wird an der Nordseite des Grundstücks zudem eine Staubschutzwand errichtet. Durch die Reihenfolge und Technologie der Arbeiten sowie die geplanten Sicherheitsmaßnahmen wird die Belästigung der Anwohner durch Staub und Lärm auf ein Minimum reduziert.
Das verfallene Grundstück in der Dr. Peter-Jordan-Straße 7 war rund 14 Jahre nach Stilllegung der früheren Perfecta-Gießerei im Mai 2009 im Zwangsversteigerungsverfahren von der Stadt erworben worden. Zur konkreten Nutzung des Geländes nach dem Abbruch gibt es noch keine Entscheidung. Zunächst soll das Gelände mit Rasen begrünt und eingezäunt werden.
Die Regional Magazin Gruppe berichtete:
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- Quelle: /red
- Erstellt am 01.10.2009 - 14:09Uhr | Zuletzt geändert am 11.08.2019 - 17:51Uhr
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