Nachhaltigkeit ist das Thema der Zeit
Bautzen / Budyšín, 12. September 2020. Ressourcenschonung, weniger Transportaufwand und Müllvermeidung liegen immer mehr Menschen am Herzen. Oft genug stehen sie damit konträr zu den Interessen der Wirtschaft, die vom Verkauf ihrer Produkte lebt und immer wieder aufs Neue den Konsum anheizt, möglichst noch mit staatlicher Unterstützung – sprich aus Steuermitteln – per Kaufprämie. In der Autoindustrie stehen sich dabei Umweltentlastung durch moderne Technik und Ressourcenschonung gegenüber.
Praktikable Ansätze für mehr Nachhaltigkeit
Für mehr Nachhaltigkeit gibt es viele Ansätze. Einer davon ist, das eigene Konsumverhalten zu überdenken. Muss man wirklich alles kaufen – und wenn, dann auch noch neu? Sicher spielen dabei viele Abwägungen eine Rolle. Doch gerade bei eher kurzlebigen Produkten und solchen, bei denen man zu Impulskäufen neigt, kann man sich Zurückhaltung auferlegen. Vieles ist auf dem Second-Hand-Markt – ob nun beim klassischen Händler oder online – zu entdecken, oft werden Dinge gratis abgegeben, wenn sie nur weiter genutzt werden. Pfiffig ist beispielsweise die Idee, alte Holzfenster zu Türen für selbstgebaute Hängeschränke in der Küche aufzuarbeiten.
Nachhaltigkeit bei Verpackungen
Ein anderes Feld für Nachhaltigkeit sind Verpackungen im Handel. Obgleich Pappe sehr gut recycelt werden kann ist es für Online Händler durchaus attraktiv, nur gebrauchte Kartons zu verwenden, weil sie sich dann die Kosten für ein Entsorgungssystem, dem sie sonst angehören müssten, sparen können. Ein weitere Ansatz bei Verpackungen ist es, die unterschiedlichen Verpackungsarten Transportverpackung, Verkaufsverpackung und spätere Aufbewahrung zusammenzufassen.So werden etwa Elektrowerkzeuge oft in Koffern aus Kunststoff verkauft, die zugleich für den Versand, denTransport und die Aufbewahrung geeignet sind. Empfindliche Geräte werden dabei zusätzlich in Schaumstoff gelagert, der speziell zugeschnitten oder ausgestanzt ist. Für medizinische Geräte etwa wird medizinischer Schaumstoff aus physikalisch vernetztem Hartschaum verwendet, der beim Versand oder der Mitnahme der Geräte besonders gut für Stößen schützt. Tipp: Wer in Koffern mit passgenauen Schaumstoffeinlagen verpacken will fährt günstig, wenn ein Standard-Koffer mit Schaumstoffboden und Deckeleinlage aus Noppenschaum verwendet wird und dazwischen nur eine individuelle Schaumstoffeinlage für seine Geräte, Teile oder Werkzeuge legt.
Einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit geht, wer anstelle von Kunststoff einen Koffer aus Karton – auch Papierkoffer genannt – benutzt. Allerdings verweisen Umweltschützer darauf, dass für die Papierherstellung Holz verbraucht wird. Das sollte in Deutschland mit seiner nachhaltigen Forstwirtschaft kein Problem sein, ist es aber doch: Nahezu die Hälfte des in Deutschland durchaus umweltfreundlich hergestellten Papiers wird exportiert, im Gegenzug jedoch mehr als die selbe Menge an Primärfaserpapieren importiert – und die werden oft unter fragwürdigen Bedingungen produziert, wie das Netzwerk Papierwende zum Thema Reyclingpapier festgehalten hat.
Ebenfalls der Nachhaltigkeit zuzurechnen ist eine Sitte, die seit einigen Jahren auf dem Vormarsch ist: Anstelle von aufwendig hergestelltem Geschenkpapier werden Zeitungen – ob nun eine ausgelesene Tageszeitung oder eine Zeitschrift – benutzt. Wer ein Geschenk so mit Zeitungspapier verpackt, dass der sichtbare Artikel oder ein Bild einen Bezug zum Beschenkten hat, löst damit eine Extraportion Freude aus, während die Umwelt für die Vermeidung des kurzen Lebens des Geschenkpapiers dankt.
Checkliste Neuanschaffungen
Wer also im eigenen Leben dem Thema Nachhaltigkeit mehr Aufmerksamkeit widmen möchte, sieht sich immer wieder gar nicht so einfachen Entscheidungen ausgesetzt. Am einfachsten ist es, bei Neuanschaffungen zu fragen:- Brauche ich das wirklich und auf Dauer?
- Ist es langlebig?
- Ist es gebraucht verfügbar?
Das bedeutet nun nicht, nie wieder neuwertige Artikel zu kaufen. Aber es gibt eben Leute, die typische Plastikartikel wie etwa Kinderspielzeug aus grundsätzlicher Überzeugung nicht neu kaufen, sondern nur gebraucht. Viele Artikel, so etwa Kunststoffhocker, lassen sich durch solche aus Pappe – oft ein Recyclingprodukt, das selbst wieder recycelt werden kann – ersetzen. Und elektronische Wegwerfartikel, so etwa Scherzartikel, sollten völlig tabu sein.
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- Quelle: red | Foto: © BeierMedia.de
- Erstellt am 15.09.2020 - 11:18Uhr | Zuletzt geändert am 27.06.2022 - 12:43Uhr
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