Bautzen und die Oberlausitz als Wirtschaftsregion mit Potenzial
Bautzen / Budyšin, 16. Oktober 2015. Die Wirtschaftsregion Oberlausitz im Bundesland Sachsen umfasst die Landkreise Bautzen und Görlitz. Sie liegt strategisch günstig im Dreiländereck von Deutschland, Polen und Tschechien sowie in der Nähe der Wirtschaftszentren Berlin, Dresden, Breslau und Prag. Über gut ausgebaute überregionale Verkehrswege sind diese einfach und wirtschaftlich erreichbar. Als zwei der wichtigsten Standortvorteile führt die Oberlausitzer Marketing-Gesellschaft niedrige Kostenfaktoren und ausgezeichnete Fördermöglichkeiten von Investitionen mit bis zu 50 Prozent ins Feld.
Standortvorteil: günstige Kostenfaktoren
Die Region im Dreiländereck hat sich zum Entlastungsstandort für Dresden entwickelt, mit wesentlich günstigeren Grundstückspreisen, Erschließungskosten und Folgekosten als in Dresden selbst. Der Verkehrslandeplatz der Stadt Bautzen ist bis zu einem Gewicht von 13 Tonnen zugelassen. Internationale Flüge starten und landen am Flughafen Dresdnen-Klotzsche, rund 50 Kilometer von Bautzen entfernt. In Bautzen liegt der Hebesatz für die Gewerbesteuer bei 400 Prozent, für die Grundsteuer B bei 380 Prozent. Sie sind seit Jahren stabil. Die Stadtverwaltung betont ihre grundsätzlich unternehmerfreundliche Einstellung und ihre Wirtschaftsförderung und begrüßt neue unternehmerische Vorhaben ausdrücklich.
Grenzenlose Absatzmärkte: Görlitz-Zgorzelec
Auch die Stadt Görlitz bewirbt ein wirtschaftsfreundliches Klima, maximale Investitionsförderung sowie die eigenen Standortvorteile. Der Hebesatz von Görlitz für die Gewerbesteuer liegt bei 450 Prozent, für die Grundsteuer B bei 500 Prozent. Beide sind seit 2007 stabil. 1998 vereinten sich Görlitz und die polnische Nachbarstadt Zgorzelec auf der anderen Seite der Neiße zur gemeinsamen Europastadt.Das grenzüberschreitende Zusammenwachsen bündelt Energien und fördert verstärkt die wirtschaftliche Dynamik in der Region. In der "Euroregion Neiße" leben rund zwei Millionen Menschen, davon 85.000 alleine in der Doppelstadt. Vier Hochschulen im Dreiländereck und zahlreiche Bildungseinrichtungen ermöglichen einen guten Wissenstransfer zwischen Forschung und Wirtschaft.
Branchenvielfalt bringt wirtschaftlichen Erfolg
Das Branchenportfolio dieser Wirtschaftsregion in Sachsen ist gekennzeichnet durch einen Mix aus traditionellem Handwerk und modernen Industriebetrieben.Zu den Schlüsselbranchen zählt die zuständige IHK Dresden:
- Erstens den Anlagen- und Maschinenbau, wobei rund ein Drittel aller sächsischen Maschinenbau- und Metallfirmen im Raum Bautzen-Görlitz sitzt.
- Zweitens die Textilindustrie, die auf eine lange Tradition zurückblickt, sich inzwischen aber über technisch-funktionelle Textilien modern und innovativ erneuert hat. Die ansässigen Textilfirmen profitieren zudem von ihrer Lage mitten in der "Euro-Textil-Region" mit insgesamt 1.400 deutschen, polnischen und tschechischen Unternehmen.
- Drittens die Kunststoffindustrie, unter ihr vor allem Zulieferer für den Automobil- und Fahrzeugbau.
- Es folgen zudem die Bereiche Ernährungsindustrie, Energietechnik, IT-Technik sowie der Tourismus. Die Exportquote beträgt 25 Prozent, wobei China seit 2009 der wichtigste Exportmarkt ist, wie aktuelle Zahlen zur Wirtschaftsregion Oberlausitz zeigen.
Wirtschaftsregion zielt auf Fachkräfte
Bei der Nachwuchs- und Fachkräftesicherung ist die Region - wie viele andere auch - gefordert. War bis 1990 die Braunkohlegewinnung und -verstromung die tragende Säule der Lausitzer Wirtschaft, so kam es anschließend zu einem massiven Strukturwandel. Insgesamt 250.000 Menschen wanderten aus Bautzen und Umland ab, insbesondere junge Menschen. Einer von drei Schwerpunktaufgaben der 2009 gegründeten Wirtschaftsinitiative Lausitz ist daher die langfristige Qualifizierung und Rekrutierung junger Erwerbstätiger, um einem drohenden Fachkräftemangel vorzubeugen. Schüler involviert die Initiative frühzeitig in vor Ort ansässige Unternehmen, Ausbildungen und moderne Bildungseinrichtungen werden praxisnah ausgelegt und Arbeitsplätze attraktiv gestaltet. So will man junge Fachkräfte an die Region binden und den Zuzug aktiv gestalten.Ein Blick in eine IHK-Umfrage aus dem Jahr 2014 zeigt, dass bereits ansässige Unternehmen vor allem den infrastrukturellen Standortfaktoren, den Kostenfaktoren und weichen Faktoren wie Sicherheit/Kriminalität, Sauberkeit/Ordnung und Standortimage hohe Bedeutung zumessen. Am unzufriedensten sind die Firmen im Kammerbezirk Dresden mit der Verfügbarkeit von Fachkräften und Meistern sowie der Kaufkraft und dem Absatzpotenzial vor Ort.
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- Quelle: red | Fotos: © Bautzner Anzeiger
- Erstellt am 16.10.2015 - 08:19Uhr | Zuletzt geändert am 26.07.2022 - 17:23Uhr
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