Ein Stück Bautzener Wirtschafts- und Sozialgeschichte wird aufbereitet

Ein Stück Bautzener Wirtschafts- und Sozialgeschichte wird aufbereitetBautzen / Budyšin, 4. Februar 2015. Im Archivverbund Bautzen, Abteilung Stadtarchiv, lagern Unterlagen zum Kupferhammer Bautzen und zu den Familien Tietzen und Reinhardt, langjährige Inhaber des Kupferhammers. Die in den Jahren 1995 und 2012 von Nachfahren der Familie übergebenen Bestände können jetzt archivfachlich bearbeitet werden, grob gesagt heißt das gesichtet, erfasst und konserviert werden. Der enorme Wert der Unterlagen besteht in der Dokumentation des Lebens einer Bautzener Familie des Bürgertums im 19. und 20. Jahrhundert. Zugleich ist nachvollziehbar, wie intensiv die Familie mit ihrem Unternehmen und der Stadt Bautzen verbunden war.
Abbildung: (v.l.) Jörg Drews, Baubürgermeister Peter Hesse, Dr. Uta Marquard und Grit Richter-Laugwitz zeigen ein kleinen Ausschnitt aus dem umfangreichen Nachlass.

Foto: © Stadtverwaltung Bautzen
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Archivverbund Bautzen profitiert erstmals von Sponsoring

Der aktuelle Zustand des Materials ist sehr unterschiedlich, alles aufzuarbeiten und nutzbar zu machen ist eine Aufgabe, die die Mitarbeiter des Archivverbunds nicht schaffen können.

Erfolg hatte aber die Idee, anlässlich des Tags des offenen Denkmals 2015, der sich unter dem Motto "Handwerk, Technik & Industrie" auch der Wirtschaftsgeschichte der Stadt Bautzen zuwendet, nach Wegen zu suchen, wie der Bestand archivfachlich bearbeitet werden kann. Bei Jörg Drews, Geschäftsführer der Bautzener Firma Hentschke Bau, fand man offene Ohren – das Unternehmen sponsort das Vorhaben. Für Grit Richter-Laugwitz, Leiterin des Archivverbundes Bautzen, ist das ein Novum: "Ich freue mich außerordentlich über die Unterstützung der Fa. Hentschke Bau. Das hat es in dieser Form bislang noch nicht gegeben und ich bedanke mich außerordentlich bei Herrn Drews für dieses Engagement."

Schon bei der Übernahme der Unterlagen ahnten die Archivverbund-Mitarbeiter, welch hohen Wert diese für neue Erkenntnisse zur Bautzener Wirtschafts- und Sozialgeschichte haben. Richter-Laugwitz: "Auf Grund der Beschaffenheit des Materials war eine Erschließung neben den vielen anderen Aufgaben in unserem Hause bislang jedoch nicht möglich, was ich immer bedauert habe. Dank der Unterstützung durch den Sponsor konnten wir mit Frau Dr. Uta Marquardt nun eine externe qualifizierte Fachkraft zur Bearbeitung der Unterlagen binden.“

So werden die Dokumente bearbeitet:

    1. Sichtung des Materials (was sehr aufwändig ist, da viele Einzelblätzter und -stücke enthalten sind)
    2. Bearbeitungsplan erstellen
    3. Erschließung der einzelnen Akteneinheiten mittels Datenbank einschließlich technischer Bearbeitung, wozu u.a. die Entmetallisierung und Verpackung gehören
    4. Auswertung und Vorbereitung eines entsprechenden Referates für die Eröffnungsveranstaltung zum "Tag des offenen Denkmals" am Freitag, dem 11. September 2015


    Für diese Arbeiten wurde ein Werkvertrag ausgelobt mit dem Ziel der Vergabe an einen nachweislich qualifizierten Auftragnehmer. Damit wird dem wertvollen Bestand, der wegen seiner Struktur nur schwierig zu bearbeiten ist und in dem sich erhaltungstechnisch sehr sensible Materialien befinden, Rechnung getragen.

    Den Auftrag erhielt Dr. Uta Marquardt, die mit ihrem "Kontor für historische Studien" freiberuflich tätig ist. Die Erschließung und Auswertung von Archivgut ist ihr nicht neu: "Schon der erste Einblick in den Nachlass der Familie Reinhardt zeigt, wie vielfältig und reichhaltig dieser Bestand ist.“ Die Expertin freut sich auf die Beschäftigung mit den Unterlagen und darauf, diese damit zugleich der regionalen Forschung zugänglich zu machen.

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    • Quelle: red | Foto: © Stadtverwaltung Bautzen
    • Erstellt am 04.02.2015 - 09:37Uhr | Zuletzt geändert am 23.10.2020 - 16:48Uhr
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