Schirgiswalde-Kirschau feiert 350 Jahre Stadtrecht

Schirgiswalde-Kirschau. 8. Mai 2015. Erfahrungen mit großen Festumzügen hat man in Schirgiswalde-Kirschau, einer Faschingshochburg. Zum 350. Stadtjubiläum darf deshalb ein historischer Festumzug nicht fehlen, dazu kommen der "Tag der offenen Stadt" und die Wiedererrichtung des alten Stadttors. Geschlagene vier Tage lang will Schirgiswalde-Kirschau im Landkreis Bautzen feiern: Vom 11. bis zum 14. Juni 2015. Schließlich bekommt man das Stadtrecht gewöhnlich nur einmal verliehen und den 350. Jahrestag des bedeutsamen Ereignisses gibt es auch nur einmal.

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Gefeiert wird das nur aller 50 Jahre

"Die Vorbereitungen sind schon weit vorangeschritten, das wird ein Fest, wie es die Stadt lange nicht mehr gesehen hat“, hält es Bürgermeister Sven Gabriel kaum noch auf seinem Sessel. "Da zieht die ganze Stadt mit", freut sich auch Andreas Löbmann, der als Vorsitzender des Heimat-und Geschichtsvereins Schirgiswalde auch im Festkomitee mitarbeitet. Das Fest sei jedoch nicht nur für die Einheimischen gedacht, vielmehr erwarte man auch viele Gäste aus der Region. Wer sollte sonst auch zugucken, wenn die ganze Stadt im Umzug unterwegs ist? Und schließlich will das Fest auch durch die Gäste mitfinanziert sein – also bitte Geldbörse und Kreditkarte nicht vergessen!

Für das Jubiläumsfest gibt es ein umfangreiches Programm, dessen Höhepunkt der historische Festumzug mit rund 50 Einzelbildern am Sonntag sein wird. Mit dabei sind der böhmische Adlige Otto von Ottenfeld fehlen, der auf den Ruinen des 30-jährigen Krieges im Jahr 1660 den Grundstein für die spätere Stadt legte, Kaiser Leopold I., der das Stadtrecht verlieh, und selbstverständlich der leibhaftige Napoleon, der das Anfang des 19. Jahrhunderts zugesprochene Schirgiswalde einfach vergessen hatte – und der Stadt damit zeitweise zum Status einer eigenständigen Republik verhalf. "Auch sehr ernste Themen wie die Weltkriege und ihre Opfer, die Aufnahme von Vertriebenen und die DDR-Zeit mit dem GST-Lager werden eine Rolle spielen“, nimmt Umzugsminister Mayer seinen Job ernst. Die Schirgiswalder Gewerke und die städtischen Traditionen, vom Faschingsumzug über den Obstanbau bis zum Nikolausmarkt, sind natürlich ebenfalls im Umzug vertreten.

Hoffentlich klappt das mit dem festlichen Umherziehen, denn an den Tagen vor dem großen Geschichtszug lassen es die Schirgiswalder schon mal kräftig krachen:


    • Die Festwoche beginnt am Donnerstag, dem 11. Juni 2015, mit einem festlichen Eröffnungskonzert in der katholischen Pfarrkirche mit einem Projektchor. Im Anschluss treffen sich alle Gäste am Nachbau des historischen Stadttores in der Rämischstraße. „Das Tor wird bereits eine Woche vorher aufgebaut und soll das gesamte Fest über stehen“, meint der Kulturmanager Andreas Thomas, bei dem die Fäden für das Jubiläumsfest zusammenlaufen. Dazu gehört auch das Festgelände am Gondelteich, wo das große Festzelt stehen wird.

    • Am Freitagabend wird Bürgermeister Gabriel das Bier anstechen. Die ganze Stadt ist zu einem großen Party- und Unterhaltungsabend eingeladen. An dem steht mit Otto-von-Ottenfelds "History- Show" nicht nur ein neuer Geniestreich der Spielgemeinschaft Schirgiswalde auf dem Programm. Die Band "Till Dawn" und DJ Anton sorgen für ausgelassene Partystimmung. Die Görlitzer Landskronbrauerei unterstützt das Fest mit einer eigenen Sonderedition, dem "350 Jahre Stadtrecht"-Gerstensaft, das am Festwochenende als hochwertiges Flaschenbier unters Volk gebracht werden soll.

    • Der Sonnabend steht ganz im Zeichen des "Tages der offenen Stadt", man könnt' auch sagen: "Tag der Attraktionen". So laden beispielsweise viele Unternehmen und Einrichtungen zu Führungen ein. Das Heimatmuseum zeigt zusätzliche Exponate, einen Einblick in seine Recherchen zur Geschichte von Schirgiswalder Handwerksfamilien und Wegesrand-Kreuzen gibt der Heimatforscher Burkhard Berger im Museum. Hier erhalten Besucher mit Festplakette an allen Festtagen von 14 bis 17 Uhr kostenlosen Eintritt.

      In etlichen Schaufenstern rund um den Markt sollen historische Exponate ausgestellt werden. Im Rathaus auf der Hauptstraße können Besucher eine Ausstellung zu Neuschirgiswalde und Petersbach sehen, den ersten Stadtteilen von Schirgiswalde. Auf dem Festgelände am Gondelteich wird am Nachmittag zu einem "Fest der Talente" eingeladen, die Gardegruppe "Die Langen Kerls" halten hier ihr Biwak ab.

      Der Abend beginnt um 19 Uhr klassisch mit dem "Concerto maestoso" und Werken unter anderem von Bach, Torelli und Biber, dargeboten von Landesposaunenwart Tilman Peter an der Trompete und Lucas Pohle an der Orgel in der evangelischen Pfarrkirche zu Schirgiswalde. Zum Abschluss des Tages spielt die Gruppe KARAT wie in guten alten Zeiten im Festzelt und feiert ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum.

    • Am Sonntag schließlich startet das fest mit einem ökumenischen Gottesdienst im Festzelt am Gondelteich. Danach kann man das Gehörte zur Musik der Schirgiswalder Blasmusikanten beim musikalischen Frühschoppen runterspülen.
      Sobal der historische Festumzug vorbei ist, lädt Moderator Heiko Harig zum Familiennachmittag auf das Festgelände ein. Ein Abschlusstanz mit Lasershow lässt am Abend die vier tollen Tage ausklingen.

"Die ganze Stadt freut sich schon wie verrückt auf das Fest, schließlich wird die Verleihung des Stadtrechts nur aller 50 Jahre gefeiert und ist damit eine einmalige Veranstaltung für jede Generation“, betont der städtische Kulturmanager Andreas Thomas. Schöner nebeneffekt: Die gemeinsame Vorbereitung trägt zu mehr Gemeinschaftsgefühl bei, Thomas: "Wir haben mit 350 aufsteigenden rot-weißen Luftballons zum Faschingsumzug 2014 den Startschuss für die Vorbereitungen gegeben und arbeiten seitdem intensiv an dem Fest.“

Wer zahlt die Zeche?

Um wenigstens einen Teil der Kosten zu refinanzieren, will die Stadt - neben anderem - Festplaketten verkaufen und eine Jubiläumstombola organisieren, deren Hauptpreise – ein Citroen C 1 für ein Jahr, eine Donau-Kreuzfahrt, ein hochwertiges Fahrrad, ein iPad Air – von Unternehmen gestiftet werden. Damit das Jubiläum auch für künftige Generationen in Erinnerung bleibt, wird es nach Aussage des Kulturmanagers auch eine Festschrift geben.

Interessant fürs Portemonnaie:


    • Vorverkauf KARAT Konzert: 15 Euro je Ticket

    • Festplakette für Umzug und Zelt (gilt drei Tage, außer Karat-Konzert): drei Euro je Plakette

    • Schutzgebühr für die Festschrift: zwei Euro je Heft
      (Vorverkauf bei EP Rösler, Reisebüro ATeams, Postagentur Holan)

    • Jubiläumslose für die Tombola: zwei Euro je Los
      (Vorverkauf bei: Schreibwaren Hanschmidt, Firma Teubner, Euronics Holfeld, Quelle Shop Hollan Kirschau Postagentur Holan, Getränkemarkt Rodewitz, Hoffmann Bäcker Crostau)

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  • Quelle: red
  • Erstellt am 08.05.2015 - 12:01Uhr | Zuletzt geändert am 12.09.2020 - 15:27Uhr
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