Das Auto privat verkaufen

Das Auto privat verkaufenBautzen / Budyšín, 24. November 2021. Von Thomas Beier. Autobesitzer und jene, die sich erstmals ein solches Gefährt zulegen möchten, müssen sich in diesen Wochen mit Fragen herumschlagen, bei denen die richtige Antwort zu finden in der Oberlausitz wie überall in Deutschland vielen schwerfällt.

Abb.: Nur wegen einer anstehenden Reparatur braucht ein Auto nicht so zu enden wie hier in der Geheimen Welt von Turisede bei Görlitz, denn verkaufen kann man auch in schwierigen Fällen
Archivbild: © BeierMedia.de
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Wie wird sich der Gebrauchtwagenpreis bei Verbrennern entwickeln?

Autobesitzer, die ihren Wagen eigentlich noch ein paare Jahre behalten möchten, fragen sich nun, ob der Wert des Fahrzeuges vielleicht vorzeitig fallen wird: Die sukzessive steigende Kohlendioxidabgabe auf Treibstoffe und der generelle Trend hin zur Elektromobilität könnte tatsächlich den Wertverfall von Autos mit Verbrennungsmotor beschleunigen, befürchten viele.

Nachteile der E-Mobilität lassen sich nicht schönreden

Andererseits: Die Nachteile von rein elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeugen sind nicht von der Hand zu weisen. Auch wenn sich die erzielbare Reichweite stark verbessert hat, bleibt sie doch problematisch.

Insgesamt bereiten gleich mehrere Bereiche Sorgen:


    • Reparaturen können richtig ins Geld gehen. Auch die Kfz-Versicherung wird dadurch teurer.
    • Die deutlich schrumpfende Reichweite bei winterlich-frostigen Temperaturen, zusätzlich beeinträchtigt durch die Fahrzeugheizung und mehr Fahrten bei Dunkelheit.
    • Die nicht schnell genug mitwachsende Lade-Infrastruktur, die mehr und mehr zum Lade-Stau führen könnte. Selbst wenn jeder nur 15 bis 20 Minuten lang nachlädt, kommt da schnell deutlich mehr als eine Stunde Ladeaufenthalt zusammen, wenn Andrang herrscht.

Ein weiteres Problem ergibt sich, wenn jemand auf Abruf arbeitet, vielleicht als Handwerker einen Notfall-Bereitschaftsdienst gewährleisten oder wie die freiwilligen Feuerwehrleute jederzeit mit einer Alarmierung rechnen muss. Ist man dann gerade von einer längeren Fahrt zurück und hat das Auto eben erst an die Wallbox angeschlossen, wird das nichts mit dem flexiblen Durchstarten.

Könnte der Fahrzeugwert bei Verbrennern sogar länger als gedacht hoch bleiben?

Wenn nun große Pkw-Hersteller ab 2025 bis 2030 einer nach dem anderen nur noch elektrisch angetriebene Neufahrzeuge anbieten wollen, könnte dann der Wert eines gebrauchten Benziners oder insbesondere Diesels vielleicht sogar steigen – vor allem dann, wenn viele auf die Bequemlichkeit, die der Verbrennungsmotor bietet, gar nicht verzichten möchten? Reichweite, schnelles Betanken, keine Sorgen mit dem Energieverbrauch für Klimatisierung, Heizung und Licht sind durchaus Vorteile, die der Kohlendioxideinsparung geopfert werden könnten – zumal es eine Nachhaltigkeitskomponente gibt, wenn bestehende Fahrzeuge möglichst lange betrieben werden.

Hört man sich um, ist eine verbreitete Meinung: Abwarten! Ob das Ende des Kolbenmotors wirklich endgültig gekommen ist? Synthetische Kraftstoffe und die mobile Wasserstofferzeugung, wie sie die Metaliq GmbH auf dem Siemens Innovationscampus in Görlitz realisiert, sind immerhin praktikable Alternativen. Warum jetzt ein bewährtes Fahrzeug, das wie ein Diesel durchaus noch mehrere hunderttausend Kilometer seinen Dienst tun wird, vielleicht unter Wert verkaufen, um sich einen – Förderung hin oder her – noch immer zu teuren Stromer inklusive aller Nachteile und Risiken zuzulegen? Bemerkenswert ist außerdem, dass die Käufer der ersten halbwegs .alltagstauglichen Elektro-Pkw einen rasanten Wertverlust hinnehmen mussten, weil die technologische Entwicklung schnell vorangeschritten ist. Wer kauft heute ein gebrauchtes Elektroauto, dessen garantierte Reichweite bei vielleicht gerade mal 100 Kilometern liegt?

Reparieren oder nicht?

Ein besonderes Dilemma entsteht, wenn für den Benziner oder Diesel, der eigentlich noch ein paar Jahre seinen Dienst versehen sollte, unerwartet eine teure Reparatur ins Haus steht. Neben größeren Unfällen sind es Motor- und Getriebeschäden, die gewöhnlich heftig zu Buche schlagen. Schnell fällt dann das Wort vom "wirtschaftlichen Totalschaden". Ein Auto mit Getriebeschaden verkaufen kann man nicht so ohne weiteres – und bei der Inzahlungnahme bei einer Neuanschaffung läuft man so richtig Gefahr, "Nasse zu machen", wie der Volksmund ein nachteiliges Geschäft charakterisiert. Lässt man aber den Schaden vor dem Verkauf erst beheben, so kann der Kostenaufwand dafür womöglich nicht mehr hereingeholt werden.

Wie also kann man ein Auto mit kaputtem Getriebe so verkaufen, dass noch ein fairer Erlös herausspringt? Wo sich bei potentiellen Kunden Probleme abzeichnen, da finden sich pfiffige Unternehmer, die Lösungen erarbeiten und vermarkten – im Grunde ist das die Basis eines jeden Geschäfts. Wer ein Auto mit Getriebeschaden verkaufen will, könnte das Fahrzeug etwa bei fairautoverkaufen.de als Spezialisten für solche Fälle zum vernünftigen Preis loswerden und sich lästige Preisverhandlungen mit Privatkunden, die das teils als Freizeitbeschäftigung betreiben, ersparen.

Tipp:
Wer einen Gebrauchtwagen verkaufen möchte, muss sich auf Preisverhandlungen gefasst machen. Ein beliebtes Spiel ist, dass der interessierte Käufer noch jemanden mitbringt, der den verlangten Preis immer wieder als zu hoch bezeichnet und so versucht, diesen zu drücken. Der Käufer zeigt sich weiter interessiert, aber auch verunsichert durch seinen Begleiter, was den Verkäufer zu Preiszugeständnissen bringen soll. Der vom Verkäufer geforderte Preis wird dabei ziemlich frech zur Verhandlungsbasis umgemünzt.

Als Verkäufer kann man das mit einem einfachen Trick durchbrechen, wenn man ein wichtiges Kaufargument für das Fahrzeug – etwa eine unlängst erledigte Reparatur oder Serviceleistung – zunächst zurückhält. Wenn der Käufer dann auf den Preis zu sprechen kommt und meint, da müsse ja noch etwas Luft nach unten drin sein, reagiert der Verkäufer so: "Ach gut, dass Sie auf den Preis zu sprechen kommen, der ist nämlich um (zum Beispiel) 500 Euro gestiegen, weil die Bremsen erneuert wurden." Der Kaufwillige ist dann gewöhnlich völlig baff und froh, wenn es beim alten Preis bleibt oder die Verteuerung nur geringer ausfällt.

Verhandlungsbasis heißt nun einmal, dass in beide Richtungen verhandelt wird und es nicht immer nur um geringere Verkaufspreise geht.

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  • Quelle: Thomas Beier | Foto: © BeierMedia.de
  • Erstellt am 27.11.2021 - 18:49Uhr | Zuletzt geändert am 27.11.2021 - 20:54Uhr
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