Gutes Wohnklima erhalten – Bauschäden vermeiden

Gutes Wohnklima erhalten – Bauschäden vermeidenBautzen / Budyšín, 21. Juli 2021. Von Thomas Beier. Die Städte und Gemeinden haben auch im Landkreis Bautzen in den zurückliegenden Jahrzehnten ihr Gesicht gründlich verändert: Gewohnt wird in sanierten Altbauten oder in neu entstandenen Häusern. Wobei sich die Umstände des Wohnens für viele verändert haben.

Abb.: Bautzen ist eine bunte, lebenswerte Stadt mit schön sanierter Altstadt. Hier zu leben ist eine Lust!
Symbolfoto/Archivbild: © BeierMedia.de
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Wohnen wie in alten Zeiten oder auf zeitgemäße Technik setzen?

Was gemeint ist, erzählt eine Geschichte aus den Neunzigerjahren. Ein altes Haus mit aufsteigender Nässe in den Mauern des Erdgeschosses sollte saniert werden. Ein über Jahrzehnte erfahrener Bauunternehmer empfahl, einen leichten Kalkmörtel-Putz aufzutragen, damit die Wände atmen können.

Nu ja, es sollte aber perfekt werden. Also wurde Chromstahl gegen die aufsteigende Nässe eingezogen, die Wände wurden verputzt, teils kam noch – klassischer Fehler unter diesen Umständen – Gips zum Einsatz. Was zudem nicht bedacht wurde: Durch die Feuchtigkeit hatten sich in den Wänden bereits Salze gebildet und Salz ist nun einmal hygroskopisch – kurz gesagt: Die Wände holten sich nun ihre zu hohe Feuchtigkeit nicht mehr aus dem Erdreich, sondern aus der Luft!

Folge: Nach und nach begann der Putz zu bröckeln, besonders da, wo auch noch der Gips im Spiel war. Der als Notbehelf eingesetzte Luftentfeuchter half zwar, machte aber notwendig, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Schließlich wurde, um einen Austausch des Mauerwerks zu vermeiden, der Putz abgeschlagen und eine Künstlerin gestaltete die Wände neu. Und siehe: Die alten Wände machten keine Probleme mehr.

Das Problem haben häufig die Mieter

Nun ist es sicherlich nicht die geeignete Empfehlung für jedermann, den Putz abzuschlagen, weshalb – nebenbei bemerkt – die Sanierung eines wirklich alten Hauses wohlüberlegt sein will. Doch auch in perfekt sanierten oder neu erbauten Häusern tun sich gelegentlich Probleme auf, denkt man etwa an die Schimmelbildung. Zu der kommt es nicht nur an schlecht gedämmten Außenwänden, sondern auch in neueren Häusern, teils durch Baufehler begünstigt.

Wer seine Immobilie selbst nutzt, versucht gewöhnlich, das Übel an der Wurzel zu packen, was ganz nebenher den Immobilienwert steigert. Vermieter hingegen wollen oft Kosten sparen und empfehlen gern häufigeres Lüften, aber mal ehrlich: Wer rennt schon viermal am Tag durch die Wohnung, um systematisch die Fenster zu öffnen und zu schließen? Außerdem muss man im Winter auch noch die Regel "kurz und heftig" einhalten, wenn man teure Heizenergie und damit Geld nicht bildlich aus dem Fenster werfen möchte. Physikalisch geht es darum, die warme Luft, die Feuchtigkeit aufgenommen hat, gegen kalte und damit feuchtigkeitsarme Frischluft auszutauschen, dabei aber die Wohnung – Möbel und Wände – nicht auskühlen zu lassen.

Technische Lösung

Gerade der Energieaspekt ruft nach einer technischen Lösung, die zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt: Zum einen den Aufwand für das Öffnen und Schließen der Fenster möglichst zu eliminieren und zum Zweiten den Energieverlust zu minimieren. Die Lösung sind moderne Lüftungssysteme mit Wärmetauscher. Der ist wichtig, rettet er doch bis zu rund 90 Prozent der Heizenergie (Quelle: Lunos Lüftung), die sonst mit der Abluft in die Umwelt entfleuchen würde.

Die gleiche Quelle verweist zudem darauf, dass eine Anlage zur Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung in der kleinsten Leistungsstufe nur ein Watt an elektrischer Leistung benötigt. Legt man bei diesem Wert einen Strompreis von 33 Cent pro Kilowattstunde zugrunde, liegen die Betriebskosten für den Strom bei 25 Cent im Monat – der Energieverlust beim Lüften per Fenster dürfte im Winter dagegen um Dimensionen höher sein.

Tipp:
Solche heutzutage sehr leisen Lüftungsanlagen laufen auch, wenn man nicht zu Hause ist – Stichwort Urlaub – und gar keine Gelegenheit zum Lüften hat. Je nach Ausführung berücksichtigen sie zudem die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur, müssen also nicht von Hand geregelt werden. Für das Wohlbefinden der Bewohner ist jedoch vor allem wichtig, dass neben den gewünschten physikalischen Effekten die Zeiten von "schlechter Luft", hohem Lüftungsaufwand und Lärm durch geöffnete Fenster vorbei sind.

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  • Quelle: Thomas Beier | Foto: © BeierMedia.de
  • Erstellt am 21.07.2021 - 07:51Uhr | Zuletzt geändert am 21.07.2021 - 12:51Uhr
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