Dreimal umziehen ist wie einmal abgebrannt: Stimmt das?
Bautzen / Budyšín, 12. März 2021. Ein Wohnungswechsel – Vielleicht sogar nach Bautzen? – will, was die nötigen Ressourcen und Abläufe betrifft, gut überlegt und vor allem geplant sein, schließlich muss die Aktion innerhalb einer gewissen Zeitspanne "über die Bühne gehen" und Schäden und Verluste sollen möglichst vermieden werden. Einen Einblick, woran es zu denken gilt, hat der Bautzner Anzeiger zusammengestellt.
Wer auch auf Kleinigkeiten achtet, erleichtert den Umzug ganz wesentlich
Ein Umzug nach Bautzen ist durchaus eine gute Idee, aber wie dem auch sei: Für junge Leute, von zu Hause ausziehen oder eine neue Studentenbude gefunden haben, sieht alles noch recht unkompliziert aus. Da geht man in die Supermärkte und fragt nach Bananen- und Gemüsekartons. Zwei oder drei Kumpels helfen beim Umziehen. Sie laden die Kartons in ihre Autos, verfrachten das überschaubare Gut zum neuen Domizil und bekommen eine Stulle und eine Flasche Bier. Aber aufgepasst: Bier gibt es erst am Ende des Tages! Es macht die Packer müde und der Alkohol steigert die Unfallgefahr, deshalb sollte während des Umzuges den Helfern nur Kaffee und Wasser verabreicht werden.
Aber: Ob man nun mit 20, 35 oder 50 Jahren umzieht, ein Umzug muss perfekt organisiert werden, schon um die Helferinnen und Helfer bei Laune zu halten. Îmmerhin opfern sie meist ihr Wochenende, um Freunden beim Umzug zu helfen – und wer erst, wenn die Helfer schon da sind, beginnt, seine Kartons zu packen, macht sich wegen der Zeitverschwendung ganz schnell äußerst unbeliebt bei seinen Freunden.
Wer nicht mehr Anfang 20 ist und umzieht – jetzt hoffentlich ins Traumhaus – für den sieht es schon ganz anders aus; da braucht es schon etwas mehr an Vorbereitung und Organisation. Ausreichend viele Umzugskartons sind wichtig und vielleicht auch ein Umzugsunternehmen, vor allem, wenn sich schon einige Möbel angesammelt haben. Eine alte Erfahrung: Wer mit 40 oder 50 Jahren umzieht und Freunde seiner Altersgruppe um Hilfe bittet, bekommt oft zu hören: ”Wie gerne würde ich helfen, aber mit meinem Rücken geht das leider nicht.
Zu bedenken ist auch, dass Umzugsprofis weniger Schaden machen, für geeignete Transportfahrzeuge und gegebenenfalls die Straßenabsperrung sorgen, eventuell einen Fensterfahrstuhl einsetzen und insgesamt besser vor unliebsamen Überraschungen schützen.
Wer tritt für eventuelle Schäden ein?
Falls etwas während des Umzuges zu Bruch gehen sollte, haftet das Umzugsunternehmen mit bis zu 620 Euro je Kubikmeter; unter Umständen sollte man sich die Haftpflichtversicherung des Unternehmens nachweisen lassen. Bittet man aber Freunde und Bekannte um Hilfe beim Umzug, sollte man dieses Thema vorab besprechen, um unangenehme Situationen zu vermeiden, falls ein Schaden entstehen sollte. Grundsätzlich haftet der Verursacher des Schadens, meist entweder die Hausrats- oder die Haftpflichtversicherung – aber wie so oft liegt der Teufel im Detail.Tipp: Wer umzieht oder bei einem Umzug hilft, sollte mit seiner Versicherung klären, unter welchen Umständen sie Schäden reguliert.
Womit sollte man beginnen und wie den Umzug rechtzeitig vorbereiten?
Der erste Schritt sollte sein, zu gut deutsch auszumisten, also auszusortieren, um wegzuwerfen, zu verschenken oder zu verkaufen, etwa per kostenloser Kleinanzeige im Bautzner Anzeiger. Wer Keller oder Dachboden hat, wird so ziemlich garantiert fündig. Altes abzustoßen, das kann sehr befreiend sein.Dann kommt die saisonal nicht benötigte Sommer- oder Winterwäsche dran: Verpacken, ebenso das vererbte gute Geschirr von Oma. Wer rechtzeitig beginnt, Zeitungen zu sammeln, kann gut und sicher einwickeln und polstern. Im Klaren muss man sich sein, trotz bester Verpackung müssen nach dem Umzug Geschirr, Vasen, Kochutensilien und anderes mehr gespült beziehungsweise abgewaschen werden.
Übrigens bieten Umzugsunternehmen Papier zum Verpacken empfindlicher Sachen an. Beim Verpacken von Büchern gilt: Niemals einen großen Karton ganz vollpacken, außer man benutzt Kartons, die extra dafür vorgesehen sind. Ansonsten kann der Boden des Kartons brechen, außerdem riskieren die Träger wegen des hohen Gewichts einen Bandscheibenvorfall.
Tipp: Qualitativ hochwertige und vor allem stabile Umzugskartons, wie sie für Umzüge besonders gut geeignet sind, sind sehr beliebt und können nach dem Umzug in der Regel gut weiterverkauft werden.
Zimmer für Zimmer sollte sorgsam verpackt werden, denn dann findet man im neuen Heim alles etwas leichter wieder und muss nicht stundenlang nach einem bestimmten Gegenstand suchen. Kartons sollten mit einem Filzstift deutlich beschriftet werden, in welches Zimmer sie am Zielort gebracht werden sollen und was sich darin befindet.
Tipp: Wer Kreppband aufklebt und dieses beschriftet, kann die Kartons gegebenenfalls besser weiterverkaufen: Wenn das Kreppband wieder abgezogen ist, sehen die Behältnisse nicht so sehr gebraucht aus.
Sich von der Aufregung nicht anstecken lassen
Für einen Umzug benötigt man einen guten Plan, starke Nerven und zuverlässige Partner. Wie die Erfahrung zeigt, geschieht immer etwas Unvorhergesehenes, schnell entstehen dann Chaos und Panik.Wer umzieht, ist wohl immer etwas aufgeregt – eine Aufregung, die sich in Familien schnell hochschaukelt. Ist das neue Heim noch kein Zuhause und das alte ist schon nicht mehr da, kommen schnell die Emotionen: "Mama, ich will wieder zurück, hier kenne ich doch keinen! Alle meine Freunde sind so weit weg!” – “Aber Schatz, alles wird gut, denk’ doch daran, du hast jetzt das schönste Zimmer und endlich bekommst du den den Kanarienvogel, den hast du dir doch schon so lange gewünscht. Wir machen eine Party, und laden alle deine Freunde ein – ist das schön?” – “Ja, Mama, und können wir auch den und den einladen und kochst du auch mein Lieblingsessen?” – “Ja, das machen wir alles und es wird toll.” O.k., das Kind ist beruhigt, aber schon tönt es: “Schatzi, wo sind meine Hemden und die neue Krawatte brauche ich, du weißt doch, ich habe heute noch den wichtigen Termin! Wo finde ich sie?"
Tipp: Kleinere Kinder kann man, wenn möglich, für die heiße Phase des Umzugs bei Verwandten unterbringen.
Happy end
Da ist es gut, wenn wenigstens eine oder einer den Überblick behält und der ruhende Pol im ganzen Gewusel bleibt. Der Lohn dafür kommt spätestens in dem Moment, in dem man die Füße hochlegt, sich über das neue Zuhause freut und in die Küche ruft: "Hallo, ich bin hier auf der Couch, koch’ doch bitte mal Kaffee für uns!" Geschafft.Gut vorbereitet, kann man sicherlich auch mehrmals umziehen, ohne sich "abgebrannt" zu fühlen.
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- Quelle: red | Foto: © Bautzner Anzeiger
- Erstellt am 12.03.2021 - 06:43Uhr | Zuletzt geändert am 01.04.2021 - 16:49Uhr
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