Kredit trotz negativer Schufa: So erhält man sein Darlehen

Kredit trotz negativer Schufa: So erhält man sein DarlehenBautzen / Budyšín, 29. Juli 2020. Einen negativen Schufa-Eintrag kann man durchaus ohne unmittelbares Verschulden erhalten, etwa wenn Eltern für die Studenten-WG ihrer Kinder als Mitmieter in den Mietvertrag eintreten müssen, die WG es mit den Mietzahlungen aber nicht so genau nimmt. Im Zuge der gesamtschulderischen Haftung wird man ob der vermeintlichen Formalie auf diese Weise zum Schuldner.

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Kredit ohne Schufa geht nicht, mit negativer Schufa unter Umständen schon

Doch ein negativer Schufa-Eintrag muss nicht das Aus bei einer Kreditvergabe bedeuten. Banken prüfen die Schufa-Einträge aber stets. Was Kreditnehmer wissen müssen, hat der Bautzner Anzeiger zusammengefasst.

Banken vergeben ungern einen Kredit, wenn der Antragsteller einen negativen Schufa-Eintrag aufweist. Dennoch sollten Bankkunden nicht verzweifeln, denn es gibt auch Kreditinstitute, die trotzdem ein Darlehen vergeben. Bei einer niedrigen Bonität sollten aber gewisse Punkte beachtet werden.

Zum einen ist nicht jeder Anbieter seriös – gerade wenn damit geworben wird, keine Abfrage zu machen. Hier kommt es auf einen umfassenden Vergleich an sowie die Recherche der Bewertungen. Schwarze Schafe fliegen schnell auf, denn Kredite ohne Schufa-Abfrage gibt es in Deutschland bei normalen Banken gar nicht.

Risiken ergeben sich daraus, dass Kreditsuchende den Gang zur Hausbank vor Ort scheuen, weil sie Angst vor unangenehmen Fragen im persönlichen Gespräch mit ihrem Bankberater haben. Sie weichen deshalb manchmal gar zu gern auf Angebote im Internet aus. Hier wird oft suggeriert, dass alles ganz einfach und problemlos gehe. Dennoch sollte man die Konditionen und Verpflichtungen, die man eingeht, penibel prüfen.

Kredit ohne Schufa

Wer auf der Suche nach einem Darlehen ohne Schufa-Abfrage ist, meint damit meist etwas anderes, nämlich einen Kredit trotz negativem Schufa-Eintrag zu bekommen. Hintergrund: Banken in Deutschland sind durch das Kreditwesengesetz verpflichtet, die Zahlungsfähigkeit der Kunden zu prüfen. Weist der Kunde genügend Bonität auf, ist zumindest aus aktueller Sicht sichergestellt, dass der Antragsteller das Darlehen inklusive Zinsen auch zurückzahlen kann. Die Prüfung der Schufa stellt also im Grunde genommen einen Schutz für beide Seiten – den Kunden und die Bank – dar. Finanzielle Schäden sollen auf diese Weise vermieden werden.

Ausländische Banken prüfen die Bonität oftmals nicht oder geben bei der Schufa gar nicht an, dass eine Kreditanfrage eingegangen ist. Dieses Entgegenkommen führt im Gegenzug oftmals zu hohen Zinsen. Daher sollten sich Verbraucher dieses Vorgehen gut überlegen: Wenn die monatlichen Raten aus Zins und Tilgung das verbleibende Budget im Monat übersteigen, hat es keinen Sinn.

Schufa: Was ist das eigentlich?

Die Schufa ist die Abkürzung für den Begriff "Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“. Zur Schufa gehören fast 10.000 Unternehmen, darunter Banken, Energieversorger oder Mobilfunkanbieter. Diese geben Informationen über die Zahlungsmoral ihrer Kunden weiter. Ziel soll der gegenseitige Schutz vor Zahlungsausfällen sein.

Was steht in der Schufa?

In der Schufa stehen Angaben zum Namen, zur Anschrift und zum Geburtsdatum. Des Weiteren finden sich Informationen über Kredite und Leasingverträge. Das Kundenkonto beim Lieblingshändler wird ja wohl nicht in der Schufa stehen, oder? Aber ja! Auch Angaben zum Zahlungsverhalten bei Online-Shops sind vorhanden. Wer Rechnungen oftmals nicht bezahlt und gemahnt wird, riskiert einen Abzug bei der Bonität. Schon mal insolvent gewesen? Auch das steht in der Schufa. Diese Daten werden in der Regel bis zu drei Jahre gespeichert.

Verbraucher, die zeitnah einen Kredit beantragen möchten und und einen negativen Schufa-Eintrag vermuten, können Einsicht beantragen und womöglich veraltetete Daten löschen lassen.

Aus all den gespeicherten Daten errechnet die Schutzgemeinschaft einen Score. Bürgerinnen und Bürger mit einem Score von weit über 90 weisen kaum ein Risiko auf, zahlungsunfähig zu werden – ab einem Score von 90 Prozent vergeben Banken Ratenkredite problemlos. Liegt der Wert zwischen 70 und 90 Prozent, dann ist ein Darlehen trotz nicht ganz so guter Schufa-Auskunft noch immer möglich.

Vorsicht vor unseriösen Anbietern

Ob im Fernsehen oder Radio, in der Zeitung oder im Internet, manchmal auch im Briefkasten: Es gibt genügend Anbieter, die mit einem Kredit ohne Schufa-Abfrage werben; sogar ein regelmäßiges Einkommen ist nicht nötig. Diese Angebote sollten jedoch stets äußerst kritisch hinterfragt werden, um nicht in eine Kreditfalle zu tappen oder mit weiteren Verträgen überzogen zu werden.

Mehr:
Wie Banken die Kreditwürdigkeit ermitteln

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  • Quelle: red | Foto: Vi Don / Vi5-a-Vi5, Pixabay License
  • Erstellt am 29.07.2020 - 14:36Uhr | Zuletzt geändert am 29.07.2020 - 16:01Uhr
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