Falschen Kraftstoff getankt: So vermeiden Sie einen Motorschaden
Bautzen / Budyšin, 18. Juli 2015. Einen Augenblick nicht aufgepasst, zur falschen Zapfpistole gegriffen und schon läuft anstelle von Diesel Benzin in den Tank. Zu dieser Verwechslung beim Tanken kommt es laut den Statistiken von ADAC und TÜV viele Tausend Mal im Jahr. Selbst wenn der Fehler schnell erkannt wird und nur wenige Liter des falschen Kraftstoffs im Tank landen, besteht akute Gefahr für den Motor und wer in dieser Situation nicht richtig reagiert, riskiert einen großen Schaden. In diesem Ratgeber sagen wir Ihnen, wie Sie sich bei einer Falschbetankung verhalten müssen, um den Schaden am Fahrzeug so gering wie möglich zu halten.
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Die goldene Regel: Motor nicht starten!
Nach einer Falschbetankung sollten Sie Ruhe bewahren. Auch wenn sich der falsche Sprit im Tank mit dem alten vermischt, lässt sich ein größerer Schaden noch abwenden. Jetzt ist wichtig, dass Sie den Motor unter keinen Umständen starten. Ansonsten gelangt der falsche Kraftstoff in den Motor, was verheerende Folgen für das Aggregat und Ihren Geldbeutel haben kann.
Bemerken Sie den Fehler erst nach dem Losfahren, sollten Sie sofort stehen bleiben und den Motor abstellen.
Die einzige Lösung ist das Abpumpen des Tankinhalts. Einige Tankstellen verfügen über eigene Werkstätten mit Absauganlagen. Ist dies nicht der Fall, muss das Auto in eine entsprechend ausgerüstete Werkstatt abgeschleppt werden.
Austausch oder Reinigung wichtiger Motorenteile
Welche Maßnahmen neben dem Abpumpen und einer Reinigung des Kraftstoffsystems durchgeführt werden müssen, hängt maßgeblich von der Art des Motors ab. Benzinmotoren können kleine Mengen Diesel besser verkraften als umgekehrt, allerdings gibt es auch hier Grenzen.
Schon ab fünf Prozent Diesel im Benzintank drohen Schäden wie ein Defekt der Benzinpumpe oder des Katalysators. Hierbei kommt es aber auch auf das Auto an. Bei älteren Benzinern wie dem Golf I oder Golf II bleiben Experten zufolge bis zu 30% Diesel im Tank ohne Folgen - doch auch hier gilt: Besser ist es, den Motor nicht anzulassen. Bei modernen Benzinern kann es hingegen sein, dass neben der Reinigung von Leitungen - insbesondere, wenn das Fahrzeug nach der Fehlbetankung gefahren wurde - auch Teile wie die Kraftstoffpumpe erneuert werden müssen.
Das gilt auch für Dieselmotoren, wenn das Auto bereits bewegt wurde. Zwar fallen durch den Austausch nicht unerhebliche Kosten an. Durch diese Maßnahmen kann der Motor jedoch vor größerem Schaden bewahrt werden.
Was passiert, wenn Sie Normalbenzin statt Super tanken
Weniger dramatisch ist die Situation, wenn Sie anstelle von Super Normalbenzin tanken. Moderne Aggregate sind mit Klopfsensoren ausgestattet, die in diesem Fall Schäden durch die niedrigere Oktanzahl verhindern.
Wenn Sie jedoch einen älteren Benziner besitzen, sollten sie zum Ausgleich so bald wie möglich Super plus mit 98 Oktan nachtanken.
Tanken Sie Super plus in einen für Super-Kraftstoff ausgelegten Motor, geschieht nichts. Benzin mit höherer Oktanzahl ist lediglich teurer und führt zu einer Leistungssteigerung. Schaden kann es nicht anrichten, sofern Sie den Motor nicht überlasten.
Übrigens: Die Kfz-Versicherung kommt in der Regel nicht für Schäden durch Falschbetankung auf. Auch die private Haftpflicht lehnt Schäden dieser Art regelmäßig ab.
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- Quelle: red | Bildquelle: REK / pixelio.de
- Erstellt am 18.07.2015 - 09:55Uhr | Zuletzt geändert am 18.07.2015 - 10:30Uhr
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