Neue Grundschulbezirke für Bautzen
Bautzen / Budyšín, 31. Oktober 2013. Für künftige Bautzener ABC-Schützen und Grundschüler wird es ab dem Schuljahr 2015/2016 teils neue Schuleinzugsbezirke geben. Das hat der Bautzener Stadtrat auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Damit wird die Zuordnung aus dem Jahr 2011 aktualisiert. Anlass sind die gute Entwicklung bestimmter Wohngebiete, die zu einer besseren Auslastung einzelner Grundschulen führt, und die Wünsche von Eltern.
2014 ändert sich noch nichts
Bautzen als selbstbewusste Stadt kann sich eine Anmerkung nicht verkneifen: "Wenn in diesen Tagen die Erfolge sächsischer Schülerinnen und Schüler im bundesdeutschen Vergleich gefeiert werden, klopfen sich die Politiker des Freistaates gern gegenseitig auf die Schultern. Sie sehen ihr Bildungssystem bestätigt verkennen aber, dass ein großer Teil der Basisarbeit in den Kommunen geleistet wird." Tatsächlich spricht sich die Stadt Bautzen seit Jahren für einen starken Bildungsstandort aus und investiert auf breiter Front in die Sanierung und den Ausbau von Gymnasien, Ober- und Grundschulen. "Mit der Übergabe der Schule zur Lernförderung zum Beginn dieses Schuljahres an die kleinen Nutzer setzten die Kommunalpolitiker ein erneutes Zeichen", heißt es in einer Mitteilung weiter.
Überhaupt fährt Bautzen in Bezug auf seine Schulen ein klare Linie: "Neben der baulichen Ertüchtigung müssen natürlich auch strukturell klare Vorgaben gemacht werden. Dazu gibt es beispielsweise eine Schulstandortplanung, über die der Stadtrat u. a. die Position der Grundschulen definiert. Während Mädchen und Jungen bei der Wahl ihrer Oberschulen und Gymnasien freie Wahl haben, bestimmt grundsätzlich der Wohnort über die zu besuchende Grundschule. Im Januar 2011 diskutierten die Stadträte bereits darüber, wie die vier Grundschulen in städtischer Trägerschaft entsprechend ihrer Raum- und Personalstruktur optimal ausgenutzt werden können – mit Erfolg. Die Dr.-Gregor-Mättig- und die Frédéric-Joliot-Curie-Grundschule entwickeln sich als klassische Stadtteilschulen. Auch die gewollte Entlastung der Johann-Gottlieb-Fichte-Grundschule trat ein und die Max-Militzer-Grundschule wird insbesondere vom Stadtteil Oberkaina sehr gut angenommen."
Gute Stadtentwicklung sorgt für volle Klassen an der Kapazitätsgrenze
Ein Grund dafür, dass die Fassung von 2011 nun erneut überarbeitet wurde, war das alte Vorurteil gegenüber der Frédéric-Joliot-Curie-Grundschule im Stadtteil Gesundbrunnen. Eltern aus der Innenstadt bevorzugten vermehrt die Johann-Gottlieb-Fichte-Grundschule und die Dr.-Gregor-Mättig-Grundschule. Folge: Beide Grundschulen waren mit Schülern proppevoll. In den nächsten Schuljahren ist jedoch damit zu rechnen, dass noch mehr Grundschüler als bisher in die Schulen strömen. Zu den Ursachen gehört: Wohnungsbaustandorte wie Oberkaina, Nadelwitz oder Carolagarten entwickeln sich hervorragend und werden über kurz oder lang zur Herausforderung für die Max-Militzer-Grundschule. Dort sind Schule und Hort noch immer getrennt untergebracht, ohne Doppelnutzung von Räumlichkeiten. Die Raumstruktur lässt aber wie bisher eine zweizügige, in Ausnahmefällen sogar eine dreizügige Beschulung zu. Das ist nun mit der Fortschreibung der Schulstandortplanung festgeschrieben worden mit der Folge, dass die Nutzungskonzepte von Hort und Schule jetzt angepasst werden müssen.
Schulstandorte bleiben
An den Schulstandorten wird nicht gerüttelt, die Zuordnung der Einzugsgebiete muss jedoch immer wieder einmal überprüft und angepasst werden. Genau das ist mit dem aktuellen Stadtratsbeschluss geschehen - unter klar definierten Grundsätzen: So sollte die soziale Struktur einzelner Wohnquartiere und Ortsteile möglichst homogen in die Belegung der Grundschulen einfließen. Auch die Schulwege sollen möglichst reduziert und optimal gestaltet sein.
60 Prozent der Stadtfläche sind ländlicher Raum und auch in der Nachbarschaft gibt es Grundschulen, beispielsweise in Göda. Das warf die Frage auf, ob es nicht besser ist, einige Bautzener Ortsteile des ländlichen Raumes wieder den ländlichen Grundschulbereichen zuzuordnen.
Ländliche Stadtteile werden der Grundschule Göda zugeordnet
Genau das wurde so beschlossen: Ab dem Schuljahr 2015/2016 werden die Stadtteile Stiebitz, Döberkitz, Bloaschütz, Salzenforst, Temritz, Kleinseidau, Lubachau, Kleinwelka, Großwelka, Schmochtitz, Oberuhna, Bolbritz und Löschau als Schulbezirk der Grundschule Göda zugeordnet. Für viele Grundschüler bedeutet das nahezu gleich lange und teils kürzere Schulwege. Einen längeren Schulweg werden Kinder aus Lubachau und Kleinwelka haben, hier sind jedoch nur relativ wenige Mädchen und Jungen betroffen.
Damit der Schulweg für diese Kinder nicht zum Zeitfresser wird, will die Stadt Bautzen als Schulträger Gespräche mit dem Landkreis Bautzen und den Busunternehmen zu möglichen Routen führen. Die Zuordnung zur Grundschule in Göda erfolgte auf Basis einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt Bautzen und der Gemeinde Göda.
Weitere Veränderungen
Einige Grundschüler aus Seidau und der Innenstadt werden ab dem Schuljahr 2015/2016 wieder die Johann-Gottlieb-Fichte-Grundschule besuchen. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass Bautzener Einwohner bewusst ihren Wohnsitz nach den Schuleinzugsbereichen wählen. "Somit ist es ein logischer Schluss, diese Bereiche sowohl aus räumlicher Sicht als auch aus sozialstrukturellen Gesichtspunkten heraus wieder der Johann-Gottlieb-Fichte-Grundschule zuzuordnen", begründet die Verwaltung.
Nur geringe Veränderungen in der Zuordnung waren bei der Dr.-Gregor-Mättig-Grundschule notwendig. Hingegen drücken Mädchen und Jungen aus Nadelwitz demnächst die Schulbank in der Frédéric-Joliot -Grundschule, Kinder aus der Südvorstadt in der Max-Militzer- statt der Johann-Gottlieb-Fichte-Grundschule.
Erfahrung zeigt: Schuleinzugsbezirke sind zweckmäßig
Nach dem Sächsischen Schulgesetz könnte Bautzen eigentlich als ein einziger Schulbezirk. Dem allerdings stehen die Erfahrungen der letzten Jahre entgegen, argumentiert die Verwaltung: "Die vorhandenen Möglichkeiten und die Wünsche vieler Eltern waren eben nicht ansatzweise deckungsgleich." Sicher könnten alle ihre Wünsche äußern, hieß es, am Ende müsste die Stadt dann aber eben doch regulierend einwirken. Mehrere Schulbezirke sind aus Sicht der Verwaltung der bessere Weg, zumal so im gewissen Maße auf individuelle Wünsche eingegangen werden könne.
2014 ändert sich noch nichts
Die Veränderungen der Grundschulbezirke werden in der Verwaltung zum 1. Januar 2014 wirksam, aber: Für Kinder, die im Jahr 2014 eingeschult werden oder bereits eingeschult sind, ändert sich nichts.
Bautzener Eltern bzw. die künftigen Grundschüler werden die neue Zuordnung erst im September 2014 bemerken, denn dann versenden die Grundschulen die Aufforderungen zur Schulanmeldung für das Schuljahr 2015/2016.
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- Quelle: red | Foto: www.BeierMedia.de
- Erstellt am 30.10.2013 - 23:20Uhr | Zuletzt geändert am 31.10.2013 - 00:00Uhr
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