Gesprächsforum Bautzen: Streit und Respekt

Gesprächsforum Bautzen: Streit und Respekt Bautzen / Budyšin, 9. Februar 2019. "Bautzen – wir müssen reden!" war die Überschrift der mit viel Interesse erwarteten Diskussionsveranstaltung in der voll besetzten Maria-und-Martha-Kirche am gestrigen Freitag. Zwei Impuls-Statements leiteten Veranstaltung ein. Die Bloggerin Annalena Schmidt entwarf ein Bild von Bautzen mit seinen kleinen und großen Herausforderungen. Jörg Drews, Geschäftsführer der Hentschke Bau GmbH, distanzierte sich von der rechten und der Reichsbürger-Szene und stellte das Engagement vieler in den Vordergrund. Auch seine Kinder und Enkel sollen in Bautzen eine Perspektive haben. Sowohl Schmidt wie auch Drews waren in der Vergangenheit für ihre Meinungsäußerungen heftiger Kritik ausgesetzt gewesen.

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Mehr Wir und weniger Ich!

Den Eingangsstatements schloss sich ein Diskussionsforum nach dem Fishbowl-Prinzip an. Wer seine Meinung äußern wollte, nahm an einem Tisch Platz und redete miteinander. Dieses Angebot wurde zwei Stunden lang sehr rege genutzt und von Dr. Justus H. Ulbricht souverän moderiert. Es kamen sehr unterschiedliche Themen und Standpunkte zur Sprache und es dauerte beinahe eine Stunde, bis sich die Diskussion in die Richtung eines miteinander, statt übereinander Redens entwickelte. "Mehr Wir, weniger Ich" lautete eine der Botschaften. Nicht Einzelne darf man für den Ruf der Stadt verantwortlich machen, sondern man müsse als Gesellschaft zusammenstehen. "Die Kommune ist das Fundament und wenn es bröckelt, wackelt das ganze Haus", resümierte Roland Löffler von der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung am Ende des Abends.

Oberbürgermeister Alexander Ahrens, der die Idee dieser Gesprächsform hatte und sich mehrfach selbst an den Diskussionstisch setzte, zeigte sich grundsätzlich zufrieden mit dem Abend:Ö "Wir müssen ernsthaft streiten können aber uns einander respektieren. Der Abend hat gezeigt, dass wir das noch etwas üben müssen." Gleichzeitig verwies er auf viele andere Möglichkeiten, sich im Rahmen von Diskussionen oder Einwohnerforen einzubringen und lud alle Bürgerinnen und Bürger herzlich dazu ein.

Für den Veranstaltungsort wurde die Maria-und-Martha-Kirche gewählt, weil die Kapazität des zuvor ausgewählten Burgtheaters der großen Nachfrage nicht gewachsen war. Die etwa 900 Plätze waren aber schnell bis auf den letzten gefüllt. Damit konnte die Nachfrage nicht komplett gedeckt werden – etwa 400 Interessenten mussten wieder nach Hause gehen, weil die Kirche schlichtweg voll war. Oberbürgermeister Alexander Ahrens stellte in Aussicht, dass es weitere Veranstaltungen dieser Art geben wird.

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  • Quelle: red | Foto: Stadtverwaltung Bautzen
  • Erstellt am 09.02.2019 - 08:53Uhr | Zuletzt geändert am 09.02.2019 - 09:07Uhr
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