Bautzen soll ein friedlicher Ort bleiben
Bautzen / Budyšin, 5. November 2016. Der Bautzener Oberbürgermeister Alexander Ahrens hat gestern zwei 17-jährige Mädchen im Bautzener Rathaus empfangen. Die beiden hatten sich zwei Tage zuvor zwischen zwei mit ihnen befreundete Asylbewerber und mit einer Schreckschusspistole bewaffnete Rechtsextreme gestellt. "Ich finde Euer Verhalten sehr mutig, es hat Vorbildcharakter für die Menschen in unserer Stadt", lobte Ahrens ihr Verhalten. Nach seinen Worten sei dieses gerade in dieser angespannten Zeit ein wichtiges Signal, für das er sehr dankbar sei.
Abbildung oben: Die Reichenstraße mit dem Reichenturm. Foto: © Bautzner Anzeiger.
Bautzener Oberbürgermeister traf couragierte Jugendliche
Als Pate unter anderem für zwei Asylbewerber-Familien wisse er, so Ahrens, um die Probleme, die ein weit verbreiteter und meist unreflektierter Alltagsrassismus mit sich bringe: "Dieser führt mit dazu, dass Rechtsextreme das Gefühl bekommen, für einen Großteil der Bevölkerung zu sprechen." Dies sei jedoch nicht der Fall.
Ahrens fehlt zudem den Respekt für die vielen Paten und Helfer, die sich in Bautzen seit langem und sehr engagiert um die Integration von Flüchtlingen bemühen und im Alltag sehr viel Zeit und Geduld in diese Aufgabe investieren. Auch hier hat der Bautzener Oberbürgermeister ein klare Position: "Ich erwarte wirklich nicht, dass jeder die Flüchtlingspolitik der Regierung gutheißt. Aber es ist nicht hinnehmbar, dass ausgerechnet diejenigen, die versuchen zu helfen, angegriffen werden. Die Gesellschaft kann für jede und für jeden dankbar sein, der versucht, das Beste aus der Situation zu machen."
Laura, eines der Mädchen, berichtete, dass sie seit dem Vorfall am Dienstagabend nur mit einem großen Gefühl der Unsicherheit durch die Stadt bewege: "Ich bin jung und will mir eigentlich keine Gedanken darüber machen, ob ich in der Öffentlichkeit angegriffen werde."
Kommentar:
So, jetzt liegt es an der Zivilgesellschaft, ob Ostsachsen und Bautzen als "Dunkelsachsen" in die Epoche eingehen. Das muss nun jeder selbst entscheiden, ob er/sie sich vom Humanismus oder von der eigenen Unsicherheit leiten lässt.
Fakt ist: Menschen, die auf die hier – vor welchem Hintergrund auch immer – Angekommenen zugehen und ihnen das Asyl erleichtern, verdienen unsere Achtung.
Und es zeichnet diesen deutschen Staat aus, dass er allen anerkannten Flüchtlingen ein Integrationsangebot macht. Die Kinder können Schulen besuchen, die Familien finden Obhut.
Darauf können wir wirklich mal stolz sein,
meint Ihr Thomas Beier



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- Quelle: red | Fotos: © Bautzner Anzeiger
- Erstellt am 04.11.2016 - 21:19Uhr | Zuletzt geändert am 05.11.2016 - 09:49Uhr
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