Bautzener Oberbürgermeister wütend und schockiert
Bautzen / Budyšin, 21. Februar 2016. Auf die Ereignisse beim Brand in der vergangenen Nacht im als Asylunterkunft vorgesehenen Bautzener "Husarenhof" hat der Bautzener Oberbürgermeister Alexander Ahrens schockiert und wütend reagiert.
Brandstiftung darf vermutet werden
Das Feuer im Gebäude, in dem ab Mitte kommenden Monats rund 300 Asylsuchende untergebracht werden sollten, war gegen 3.30 Uhr ausgebrochen. Ungefähr 70 Feuerwehrleute aus Bautzen und den umliegenden Gemeinden waren im Einsatz, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen und ein Übergreifen der Flammen auf umliegende Wohngebäude zu verhindern. Zur Brandursache gibt es derzeit noch keine konkrete Aussage, allerdings gehen die Ermittler inzwischen von einer Brandstiftung aus.
Oberbürgermeister Ahrens machte hatte sich gleich in den frühen Morgenstunden vor Ort ein Bild des Geschehens: "Ich bin schockiert, dass so etwas in Bautzen möglich ist. In den letzten Monaten wurde die Diskussion um die Unterbringung von Asylbewerbern fast ausnahmslos sachlich geführt. Was hier und heute geschehen ist, macht mich sehr wütend." Ahrens meinte damit vor allem, dass die Feuerwehr von Schaulustigen verbal attackiert und teilweise sogar behindert wurde. "Ein solches Verhalten finde ich einfach nur widerlich!", machte der Oberbürgermeister seinem Unmut Luft.
Oberbürgermeister Ahrens dankte zugleich den Kameraden der Feuerwehr und den Polizisten für ihre bei der Brandbekämpfung geleistete Arbeit. Dadurch konnte verhindert werden, dass die Flammen auf andere Gebäude übergreifen. Menschen befanden sich bei Brandausbruch nicht im Gebäude.
Kommentar:
Noch gestern Vormittag hatte ich das neue Buch von Benedikt Dyrlich und die Ermordung des sorbischen Priesters Alois Andritzki unter der Nazi-Herrschaft zum Anlass genommen, mehr gesellschaftliche Positionierung gegen den rechtslastigen und fremdenfeindlichen Mob zu fordern - nicht ahnend, dass die Meute in der folgenden Nacht in Bautzen ihre hasserfüllte Fratze zeigen würde.
Abgesehen vom materiellen Verlust und dem nur nun wieder neuen Herausforderung, die Flüchtlinge unterzubringen, ist der Imageschaden für Bautzen enorm, von dem für Sachsen ganz zu schweigen.
Wer rechtschaffenen und menschlichen Herzens ist, muss seine Stimme jetzt erheben,
meint Ihr Thomas Beier
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- Quelle: red | Kommentar: Thomas Beier
- Erstellt am 21.02.2016 - 16:19Uhr | Zuletzt geändert am 26.02.2016 - 20:47Uhr
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