Gedenken an Kriegsopfer in Niederkaina
Bautzen / Budyšín, 22. April 2014. Der 21. bis 26. April 2014 ist als die "Schlacht um Bautzen" in die Geschichte eingegangen. Neben verlustreichen Kämpfen im Zuge der letzten größeren und erfolgreichen deutschen Panzeroffensive kam es zu Kriegsverbrechen durch Wehrmacht und Rote Armee.
Schlacht um Bautzen ist Mahnung
In Niederkaina / Delnja Kina wurden am 22. April 1945 rund 200 Deutsche in einer Scheune verbrannt. Nach teils widersprüchlichen Quellen soll es sich um Volkssturmleute gehandelt haben, die sich dort aufhielten und in die Scheune getrieben wurden, bevor diese angezündet wurde. Das Verbrechen wird der 1. Ukrainischen Front und /oder der 2. Polnischen Armee angelastet, nach anderen Quellen dem sowjetischen Militärgeheimdienst SMERSCH (Kürzel für Смерть шпионам!, dt. Tod den Spionen!).
An der Gedenktafel, die an der früheren Scheune angebracht ist, legte der Bautzener Oberbürgermeister Christian Schramm (Foto) heute ein Blumengebinde zu Erinnerung nieder.
Zur Schlacht um Bautzen kam es, als die 2. Polnische Armee den Vorstoß der Roten Armee auf Berlin im Süden mit der "Operation Lausitz" flankieren sollte. Nach Anfangserfolgen, so der teilweisen Besetzung von Bautzen, wendete sich das Blatt: Die 2. Polnische Armee erlitt schwerste Verluste, nur vom Westvorstoß abgezogene Sowjeteinheiten verhinderten deren vollständige Vernichtung. Bautzen blieb bis zum Kriegsende in deutscher Hand.
Zu den deutschen Kriegsverbrechen während der Schlacht gehörte die Ermordung des Personals und der Insassen eines polnischen Feldlazaretts in Guttau / Hućina ebenfalls am 22. April.
Für den Kriegsausgang hatte die Schlacht um Bautzen mit ihren geschätzt mehr als 14.000 Toten keinerlei Bedeutung.
Erfahren Sie mehr im Bautzner Anzeiger!
22. April 2011: Gedenken an Kriegsgräuel von Niederkaina
Kommentar:
Dass Kriegsgräuel von allen Kriegsparteien verübt wurden, darf nicht dazu verleiten, eine Aufrechnung anzustellen. Es waren die Deutschen selbst, die besonders mit ihrem Vernichtungsfeldzug gegen die "Untermenschen" im Osten den Hass der Völker auf sich gezogen haben.
Der Soldat im Krieg vertiert, kann es da ein "anständiges Kämpfen" geben? Nationale Überheblichkeit und Völkerhass der Geschichte dürfen niemals neu geschürt werden, sondern müssen als Mahnung dienen.
Wer die Lehren des 20. Jahrhunderts vergisst und Krieg als politisches Mittel ins Kalkül zieht, soll bitte als Erster hingehen,
meint Ihr Fritz R. Stänker



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- Erstellt am 22.04.2014 - 17:41Uhr | Zuletzt geändert am 22.04.2014 - 19:50Uhr
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