Weniger Frauen, mehr Kinder

Bautzen / Budyšín, 22. Januar 2014. Auch wenn die Zahl der Einwohner in Bautzen im Jahr 2013 laut Meldestatistik um 92 Personen auf 40.045 Einwohner schrumpfte – ein genauer Blick in die Statistik der Geburtenzahlen wartet mit einer Überraschung auf: Seit 2008 ist in der Stadt Bautzen ein positiver Trend zu verzeichnen, der dazu führt, dass die Zahl der Kinder trotz weniger Frauen steigt. Im vergangenen Jahr zeigte sich dieser Trend besonders deutlich.

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Anstieg der Geburtenzahlen widerspricht vorausgesagtem Trend

So hebt sich das Geburtenverhalten der Bautzener Frauen im zurückliegenden Jahr deutlich gegenüber den Vorjahren ab und kann so den Rückgang der Einwohnerzahlen zumindest abschwächen. Mit den Geburten aus 2013 hatten alle Bautzenerinnen im gebärfähigen Alter – in der Statistik sind dies Frauen zwischen 15 und 44 Jahren – im Schnitt 1,83 Kinder und erreichten damit den höchsten Wert seit 1990. Damals lag der Wert bei 1,47 Kindern, bevor er in Folge des "Wendeknicks" in den Jahren 1992 bis 1994 deutlich sank und letztlich im Jahr 2002 bei 1,16 Geburten pro Frau lag.

Mit dem Geburtsverhalten von 1990 hätte die Zahl der Geburten im vergangenen Jahr bei rund 297 gelegen. Tatsächlich lag die Zahl bei 373 Neugeborenen. Dabei waren 1990 noch 10.318 Frauen im gebärfähigen Alter in Bautzen gemeldet, im Jahr 2013 waren das mit 6.047 Frauen immerhin 41 Prozent weniger. Die Zahl wird auch weiterhin abnehmen, da zum einen geburtenschwache Jahrgänge die geburtenstarken Jahrgänge innerhalb der Gruppe der 15- bis 44-Jährigen ablösen. Zum anderen reduziert sich die Zahl auch, wenn mehr Frauen in dem entsprechenden Alter abwandern als zuziehen.

Die Bevölkerungsprognose des Statistischen Landesamtes sagt bislang einen Rückgang der Zahl der Bautzener Kinder im Alter von bis zu sechs Jahren voraus. Der Prognose zufolge soll der Wert von noch 2.100 Kindern im Jahr 2011 auf rund 1.500 im Jahr 2025 sinken. Für das Jahr 2015 werden 2.000 Kinder prognostiziert. Die aktuellen Zahlen bewegen sich zwar noch innerhalb des Prognosekorridors, allerdings widerspricht der Anstieg der Geburtenzahlen dem vorausgesagten Trend.

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  • Quelle: red
  • Erstellt am 22.01.2014 - 00:23Uhr | Zuletzt geändert am 22.01.2014 - 00:23Uhr
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